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Frankreich:

Geisel-Tod in jüdischem Supermarkt in Paris: Juden beklagten wachsende Ressentiments

Stand: 12.01.15 12:51 Uhr

In einem Trauermarsch ist am Sonntag der Opfer des Terrors in Paris gedacht worden. Darunter auch die vier jüdischen Geiseln, die in einem jüdischen Supermarkt ums Leben gekommen waren. Der Zentralrat der Juden in Deutschland betont, auch Juden seien weiterhin Zielscheibe islamischer Terroristen. Und der Präsident des Zentralrates der Jüdischen Organisationen Frankreichs (CRIF), sieht in seinem Land wachsende Ressentiments: Das Wort "Jude" sei in den Schulen heute ein Schimpfwort, so Roger Cukierman.

"Für ganz Frankreich, aber letztlich für uns alle ist ein schrecklicher Albtraum Wirklichkeit geworden", erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster. Viel zu viele unschuldige Menschen seien aufgrund von Hass und Fanatismus aus dem Leben gerissen worden. "Leider hat sich zudem wieder auf brutale Weise gezeigt, dass auch Juden weiterhin Zielscheibe der islamistischen Terroristen sind", so Schuster. "Die Menschen in Israel sind dieser Bedrohung seit vielen Jahren ausgesetzt. Leider wird das in Europa oft zu wenig wahrgenommen. Die internationale Staatengemeinschaft und die Religionsgemeinschaften müssen stärker als bisher und gemeinsam gegen diesen Terrorismus vorgehen. Wir müssen alle gemeinsam die Demokratie und die Freiheit verteidigen."

Jüngere Juden in Frankreich erwägen offenbar immer öfter die Auswanderung nach Israel. Dort sind die gebildeten Zuwanderer willkommen, werden bei der Einwanderung mit Wohnunraum, Sprachkursen und Hilfe bei der Arbeitssuche unterstützt. Tausende Familien aus Frankreich haben diese Möglichkeiten schon genutzt.

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