Dr. Ulrich Fiedler | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Sparkurs und höhere Steuern: Metzinger OB Fiedler will auch 2015 vorsorglich keine neuen Schulden

Stand: 11.01.15 17:55 Uhr

Viel zu beklagen gibt’s es für Metzingen und die Metzinger Bürger wahrlich nicht: die boomende Stadt ist bilanztechnisch betrachtet längst schuldenfrei. Sie profitiert dabei von kräftig sprudelnden Gewerbesteuern, einer florierenden Wirtschaft. Aber auch von einer Politik, die nicht auf neue Schulden setze, so OB Ulrich Fiedler heute im Rahmen seiner Neujahrsansprache.


Trotz dieser guten Lage: all dies bedeute nichts und sei nicht möglich, wenn die Welt nicht friedvoll sei. Schockiert sei er -wie alle - Metzinger - über die Folgen von Kriegen, Leid und mörderischem Terror. Der sei grade jetzt wieder bei den Morden in Paris offenbar geworden.

Man trauere "mit unseren französischen Freunden"und wir treten ein für Menschen- und Freiheitsrechte, für die Meinungsfreiheit und unsere demokratischen Grundwerte", so Fiedler. Deshalb sei es eine Pflicht für Metzingen, „um Leib und Leben fürchtende Flüchtlinge aus Krisengebieten aufzunehmen," wie es die Stadt derzeit tue. Unmöglich aber wäre dies ohne die Hilfe unzähliger Bürger, die sich ehrenamtlich kümmerten. Immer wieder überwältige es ihn, wie alle diesen teils schwer traumatisierten Menschen eine neue Heimat fänden und man ihnen damit eine neue Hoffnung gebe. Sein besonderer Dank gelte in dieser Hinsicht besonders dem "Arbeitskreis Asyl", in dem sich mehr als 100 Bürger engagierten. Wenn er sehe, was sich derzeit unter dem Begriff "Pegida" in anderen Städten manifestiere, mache ihn dieser Bürger- und Gemeinsinn stolz. Der sei das Fundament der Stadt.

Stolz sein dürfe man auch auf anderes: Persönlich habe er sich dafür eingesetzt, keine neuen Schulden zu machen. Deshalb stehe Metzingen heute viel besser da, als viele andere Städte und Gemeinden. Dieser massive Schuldenabbau mache sich jetzt bezahlt: rund 800 000 Euro werde man 2015 weniger für Schuldzinsen oder Tilgungen aufbringen müssen als 2007. Und das solle so bleiben. Er werde dem Gemeinderat vorschlagen, auch 2015 „keine neuen Schulden mehr aufzunehmen". Das sei dann „das zehnte Jahr in Folge". Dmgegenüber erreichten Bund und Land „erst in diesem Jahr dieses Ziel" . Und viele Kommunen seien weit davon entfernt.

Metzingen habe trotzdem viel investiert - und werde dies mit 9,5 Millionen pro Jahr bis 2018 auch weiter tun. Einerseits, um - wie im Fall eines geplanten Familienzentrums für Kinder aus bildungsfernen Schichten – wichtige Dinge neu anzustoßen. Andererseits, aber auch wegen unerwartet auftretender Ereignisse.
So habe man 2014 erfahren, „dass wir unsere denkmalgeschützte Kelternschule für rtwa 12 Millionen Euro sanieren" müssten. Dazu kämen noch die Kosten für den Neubau naturwissenschaftlicher Gymnasiums-Räume, ein neues Feuerwehrhaus und die Beseitigung von Hagelschäden.

Das habe Folgen: Man werde bei Stadt und Verwaltung einsparen, aber „wir werden Bürgerschaft und Unternehmen an diesen Investitionen in die Zukunft mit moderat erhöhten Steuern beteiligen". Denn dadurch verbessere man letztendlich die Attraktivität der Stadt als Standort und für die Bürger. Hoffnung auf Entlastungen habe er, falls die versprochene Entlastung bei den Flüchtlingskosten endlich komme. Und: wenn die Klage gegen die angeblich geringer zu taxierende Zahl an Einwohnern gerichtlich Erfolg habe.

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