Wilhelmstraße Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Tübingen:

Betroffenheit und Erschrecken - RTF.1-Umfrage zum blutigen Attentat in Paris auf Journalisten

Stand: 11.01.15 01:11 Uhr

Seit gestern ist er beherrschendes Thema: der Terroranschlag auf die Pariser Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo", bei dem zwölf Menschen getötet wurden. Noch sind die beiden Täter - die mit dem Anschlag ihren Propheten Mohammed rächen wollten - auf der Flucht. Ihr Verbrechen zieht indess weite Kreise. Heute Mittag meldeten verschiedene Medien, Attacken auf Muslimische Einrichtungen in Frankreich. Eine Entwicklung die Sorge bereitet. Wir haben die Menschen in der Region gefragt, wie sie die Geschehnisse in Frankreich aufgenommen haben. Unsere - nicht repräsentative Umfrage aus Reutlingen und Tübingen.


Unsere Frage an die Menschen auf den Straßen: Wie gehen Sie mit dem Terroanschlag in Frankreich um – was empfinden Sie? "Zunächst einmal Wut und Trauer", erklärt einer der Passanten. "Ich finde man sollte sich nicht in eine Ecke drängen lassen. Man sollte vielleicht versuchen zu verstehen, dass es Kräfte gibt – auch von der islamischen Seite – die mit Absicht hier einen Keil in uns reinschlagen wollen". Ein weiterer Umfrageteilnehmer schilderte, er sei zum einen sehr betroffen über das was passiert sei. Zum anderen sei er der Meinung, dass es richtig sei, wenn sich die Menschen nicht einschüchtern ließen und die Meinungsfreiheit weiterhin verteidigten. Ein Mann äußerte, dass diese Attentate nichts mit dem Islam zu tun hätten. "Keine Religion sagt du sollst jemand anderen umbringen", so der Befragte.

Unsere Frage: Glauben Sie, dass diese radikal-islamistischen Gruppen das Ansehen aller Muslime beschädigen? "Natürlich bringen die, die Muslime in Verruf. Weil dadurch werden alle in einen Topf geschmissen und nicht jeder Moslem ist ein Salafist oder jeder Moslem ist radikal". Hier müsse man klar differenzieren, so ein junger Mann.
Es sei immer einfach zu sagen, alle sind so, erklärte eine der Umfrageteilnehmerinnen. Sie glaube die Muslime hätten unter den Geschehnissen zu leiden. Ein Passant zeigte sich verwundert darüber, dass es – aus seiner Sicht – nicht "genügend" Proteste seitens der Muslime gäbe. Ein anderer erklärte, er glaube dass unter den hier lebenden Muslimen die größte Zahl "völlig frei von jeglichen Gewaltvorstellungen" sei. "So dass die auch eine gewisse Immunität haben gegenüber solchen Leuten, die sich unter der falschen Behauptung – sie würden im Namen Allahs sprechen – da mit Gewalttaten in Europa sich sichtbar machen".

Unsere Frage: Halten Sie einen solchen terroristisch motivierten Anschlag auch in Deutschland für möglich? "Ich glaube dass das in der westlichen Welt überall der Fall sein kann", gab einer der Umfrageteilnehmer an. Ein anderer erklärte, er habe keine Sorge davor, weil er glaube der Staat sei stark genug, das zu verhindern.
"Ich halte es nicht für sinnvoll oder auch nicht für zielführend wenn jetzt dort vielmehr an Überwachung oder an Kontrolle entsteht. Dann hätten die Menschen die Gewalt anwenden, ihr Ziel erreicht", gab ein weiterer Befragter an.
"Aufklärung wäre das beste. Die Leute aufzuklären und vor allem auch [...] junge Muslime aufzuklären, dass die einfach sehen was der wahre Islam ist, dass sie sich nicht radikalisieren lassen", so ein junger Passant.

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