Blutentnahme | Bildquelle: RTF.1

Trochtelfingen:

Typisierungsaktion für Johanna Bauer in Trochtelfingen

Stand: 11.01.14 01:13 Uhr

Ein kleiner Pieks, einen Fragebogen ausfüllen - und schon ist es passiert. Die Aufnahme in die Knochenmark-Spenderdatei der DKMS ist eine Sache von Minuten. Dennoch gibt es immernoch nicht genügend Menschen, die sich typisieren lassen. Dabei haben sie es im Zweifelsfall in der Hand, einem anderen Menschen das Leben zu retten. Wie zum Beispiel Johnanna Bauer aus Trochtelfingen. Am 1. Februar können sich alle, die helfen wollen, von 10 bis 14 Uhr in der Augstberghalle in Trochtelfingen-Steinhilben typisieren lassen.

Sie braucht einen Spender: Johanna Bauer aus Trochtelfingen. Bei der 72-Jährigen wurde bereits Anfang 2013 eine besonders aggressive Form von Blutkrebs diagnostiziert. Nach einer ersten Chemotherapie, erzählt Tochter Petra Daikeler, schien der Kampf gegen den Krebs zunächst gewonnen: Da sei dann das Blut okay gewesen und das Knochenmark war ok, berichtet Petra Daikeler, Tochter von Johanna Bauer. Und ihre Mutter habe dann auch noch in den Urlaub gehen können. Und sie hätten dann eigentlich Hoffnung geschöpft, dass Johanna Bauer alles überstanden habe. Und dann sei sie aber weiterhin zur Kontrolle immer wieder beim Arzt gewesen, in Tübingen dann. Und dann sei einfach auch wieder festgestellt worden, dass die Leukämie zurück gekommen sei, im letzten November.

Ein harter Rückschlag für die ganze Familie. Doch schnell reift der Entschluss, selbst aktiv zu werden, um DEN einen Menschen zu finden, der Johanna Bauer das Leben retten kann: Ihre Mutter habe schon sehr große Hoffnung und sie lasse sich nicht hängen und sie lasse sich auch von ihrer Familie beeinflussen, indem die sie stärken, wo es nur gehe, und ihr Hoffnung machen würden, so Daikeler. Sie würden alle zusammen halten.

Die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei unterstützt die Familie bei der Suche nach einem geeigneten Spender. Typisierungsaktionen wie diese seien aber nicht nur für Johanna Bauer wichtig, sondern auch für alle anderen Menschen, die eine Stammzellenspende bräuchten: Die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei habe weltweit circa 4 Millionen Spender in der Datei, in Deutschland selbst 3,1 Million Spender, berichtet Isabella Hanner von der DKMS Tübingen. Aber wenn man mal sehe, wie viele Menschen es auf der Welt gäbe, sei das nur eine ganz kleine Zahl. Also weltweit seien circa 22 Millionen in Spenderdateien registriert, also noch immer viel zu wenig. Es sei inzwischen so, dass man für vier von fünf Patienten tatsächlich einen Spender finden könne, aber die Verantwortlichen einfach da dran arbeiten, für jeden fünften, für den es keinen Spender gibt, tatsächlich noch jemand zu finden. Typisieren lassen dürfen sich gesunde Menschen zwischen 17 und 55 Jahren, die mindestens 50 Kilogramm wiegen. Findet sich unter den registrierten Spendern ein passendes Gewebeprofil, kann es auf zwei Arten entnommen werden: In 80 Prozent der Fälle, also die häufigste derzeit, sei die periphäre Stammzellenentnahme, so Hanner. Wo man sich fünf Tage vorher ein Medikament verabreiche, das die Stammzellausschüttung im Blut anrege, und dann ambulant ins Krankenhaus gehe und über drei bis vier Stunden an einen Apparat angeschlossen werde, der rechts das Blut rausziehe, die Stammzellen herausfiltere und auf der anderen Seite wieder das Blut zuführe. Bei 20 Prozent der in Frage kommenden Spender wird das Knochenmark über eine Punktierung des Beckenkammknochens entnommen. Beide Eingriffe sind laut DKMS mit überschaubaren Risiken verbunden. Fest steht aber: damit kann Leben gerettet werden. Und zunächst geht es ja ersteinmal um einen harmlosen Pieks.

Petra Daikeler, Tochter von Johanna Bauer, möchte alle auffordern oder einfach ganz herzlich einladen, zu ihrer Aktion nach Steinhilben am 1. Februar zu kommen. Die findet statt von 10 bis 14 Uhr in der Augstberghalle, es wird auch eine Wegbeschreibung dorthin geben. Und sie möchten alle herzlich einladen dazuzukommen, ihrer Mutter zu helfen und auch allen anderen Blutkrebspatienten. Petra Daikeler möchte sich schon jetzt recht herzlich im Namen aller Blutkrebspatienten dafür bedanken.

Neben neuen Spendern für die Datei ist die DKMS, als gemeinnützige Organisation, auch auf Spendengelder angewiesen. Freiwillge Spenden können auf das DKMS-Konto bei der Kreissparkasse Reutlingen, mit der Nummer 100 084 696 überwiesen werden.

Spendenkonto: 100 084 696, BLZ 640 500 00

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