Rathaus Münsingen | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Hinter der Biosphärenstadt liegt ein positives Jahr

Stand: 28.12.14 11:00 Uhr

Münsingens Bürgermeister Mike Münzing kann auf ein überwiegend positives Jahr 2014 zurückblicken. Unerwartete oder wirklich unerfreuliche Ereignisse hat es ihm zufolge kaum gegeben. Und auch für das kommende Jahr ist der Rathauschef frohen Mutes.


Politisch bedeutsam war für Mike Münzing vor allem die Kommunalwahl im Mai, weil dabei etwa die Hälfte der Mandatsträger ausgetauscht worden sei.

Aber auch das Thema Inklusion habe eine wichtige Rolle gespielt und war mit intensiven Diskussionen verbunden. So ist die Biosphärenstadt Münzing zufolge Mustergemeinde des Landkreises Reutlingen für Inklusion. Die Stadtverwaltung habe mit einer breiten Bürgerbeteiligung den Prozess im Lauf des Jahres 2014 vorangetrieben, jeden Haushalt angeschrieben und eine sehr hohe Beteiligungsquote dabei erreicht.

Wie fast überall musste sich auch die Biosphärenstadt mit der Aufnahme von Flüchtlingen beschäftigen. So sind in Münsingen rund 140 Asylbewerberinnen und Asylbewerber des Landkreises Reutlingen untergebracht. Der Bürgermeister freue sich ganz besonders, dass in Münsingen und im ganzen Landkreis eine neue Willkommenskultur entstanden sei und dass sich viele Bürgerinnen und Bürger in Asylcafés und anderweitig sehr engagiert zeigen würden.

Etwas dramatisch ging es im August zu, als das Zeltlager beim Bundesjugendtreffen auf dem Schachen wegen einer Sturmwarnung in nur wenigen Stunden komplett geräumt werden und für viertausend Pfadfinder eine Notunterkunft aufgetrieben werden musste.

Auf die Finanzentwicklung blickt das Stadtoberhaupt dagegen gerne zurück, denn die sei – zumindest was das vergangene Jahr betrifft – äußerst positiv. 2014 seien sowohl die Steueraufkommen als auch die Kaufkraft in Münsingen überdurchschnittlich positiv gewesen. Auch die Arbeitslosenquote in Münsingen sei immernoch spitze in der Bundesrepublik, aktuell mit 2,5 / 2,6 Prozent, was fast einer Vollbeschäftigung entspräche. Das wirke sich wieder in einer deutlich höheren Kreisumlage aus, was zur FOlge habe, dass die Stadt selbst weniger Geld in der Kasse habe für Münsinger Projekte.

Dass für das Alte Lager endlich ein Vertrag mit dem Eigentümer, der Bundesrepublik, und einem Kaufinteressenten zustande kommt, darauf hofft Münzing. Dann könnte dieser 2015 seine Pläne mit dem Gebäude nämlich in die Tat umsetzen.

Weiter: Münzing und die Beteiligten wollen die diskutierten Punkte, die sie im Zusammenhang mit der Inklusionsmustergemeinde erarbeitet haben, umsetzen. Da gehe es um bauliche Maßnahmen und um Neustrukturierungen auch in den Schulen und Kindergärten. Die Verantwortlichen wollen laut Münzing ihre Bildungsentwicklungspläne umsetzen, Kindergärten zusammenbringen mit Grundschulen in Form von Bildungshäusern.

Der neugestaltete Platz beim Rathaus soll im kommenden Jahr einen wesentlichen Teil zum Kulturprogramm in Münsingen beitragen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass die Stadt 2015 dann richtig durchstarten könne mit Open-Air-Kinos. Oder mit einer Tauschbörse beispielsweise, die in der Planung sei: Etwas Altes bringen, das man nicht mehr braucht, und gegen etwas eintauschen, das man möglicherweise schon lang sucht. Und die Philharmonie solle eingeladen werden, vielleicht das Landestheater Tübingen und die Tonne in Reutlingen.

Wie sich ländliche Räume in Zukunft positiv weiterentwickeln können – dazu habe es bei der Sommerakademie interessante Vorschläge gegeben, die der Bürgermeister im neuen Jahr auch umsetzen will. Stillstand scheint in der Biosphärenstadt wohl auch 2015 nicht zu herrschen.

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