Ausstellung "Wildlife Photographer of the Year" | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Tübingen/Stuttgart:

Römer, Ärzte, Wilde Tiere

Stand: 26.12.14 16:33 Uhr

Alle Weihnachtsgeschenke sind ausprobiert und - hoffentlich - für gut befunden. Aber was jetzt? Nach dem heutigen Feiertag steht auch noch ein Wochenende an. Wie wärs bei dieser Gelegenheit mal wieder mit einem Besuch im Museum? Wir haben uns für Sie ein wenig in der Region umgesehen, was derzeit alles so geboten ist.


Fotos von Tieren, aufgenommen in freier Wildbahn. Der Wildlife Photographer of the Year ist der größte und prestigeträchtigste Preis für Naturfotografie weltweit. Und die preisgekrönten Arbeiten des Jahres 2013 sind derzeit im Naturkundemuseum in Reutlingen zu sehen.  "Der Wettbewerb hat den Anpruch, Wildlife wiederzugeben", sagte Museumsleiterin Barbara Karwatzki. "Dass es sich tatsächlich um Aufnahmen in der freien Natur handelt, dass die Aufnahmen auch nicht manipuliert sind. Auch nicht digital manipuliert sind. Dass auch die Umwelt, die Natur und die Tiere nicht gestört werden bei diesen Aufnahmen. "

 

Ausstellung Ausstellung "Wildlife Photographer of the Year"

Auf der anderen Seite stünde der Wettbewerb aber allen Fotografen offen - egal ob Profis, Amateure oder auch junge Fotografen wie Kinder und Jugendliche.  Man kann aber auch eine Fotofalle aufstellen, um das Tier zu fotografieren.  Oder sich – wie auf dem Sieger-Bild – in einem Frachtcontainer verstecken.

 

Hinter so manchem Naturbild steckt ein gewaltiger Aufwand. Oft müssen die Fotografen monatelang auf der Lauer liegen, um dieses eine perfekte Bild zu fotografieren.

 

Wanderausstellung Wanderausstellung "Erster Weltkrieg"

Ganz andere Fotografien sind derzeit im Tübinger Stadtmuseum Kornhaus zu sehen. Die Fotos stammen aus den Privatarchiven Tübinger Bürger und zeigen Bilder aus dem Ersten Weltkrieg, dessen Beginn sich dieses Jahr zum hundertsten Mal jährte. Die Fotografen waren oft einfache Soldaten, die in die Schlacht geschickt wurden. Ihnen fehlte der Blick für das Große und Ganze. Dafür lieferten sie Momentaufnahmen von der Front, subjektive Ausschnitte aus dem persönlichen Erleben des Krieges.

 

"Wir sehen in den Medien auch heute wieder Fotos vom Krieg", sagte Wiebke Ratzeburg vom Tübinger Stadtmuseum. Die Ausstellung lehre, dort misstrauisch zu bleiben und könne sagen, das sei nicht das ganze Bild, denn die Menschen erlebten es vielleicht noch ganz anders.

Auch wer in Tübingen geblieben war, dokumentierte die Kriegsereignisse. So wurde Tübingen dreimal Ziel von Fliegerangriffen.

Ausstellung Ausstellung "Ärzte, Bader und Barbiere"

Die medizinische Versorgung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ist Thema der Ausstellung „Ärzte, Bader und Barbiere" im Reutlinger Heimatmuseum. Die Ausstellung entführt die Besucher in eine Zeit, in der Bakterien und Viren völlig unbekannt waren. Als Erklärung für Infektionen mussten andere Gründe herhalten. "Man ging davon aus, dass die ganze Welt aus vier Elementen besteht", erklärte Kuratorin Eva Bissinger. Den Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer sind die vier Säfte zugeordnet, aus denen der Mensch überwiegend besteht: Blut, Schleim, schwarze Galle und gelbe Galle. Der Mensch wird dann krank, wenn die Kombination aus den Fugen gerät, wenn von einem Saft zu viel oder zu wenig vorhanden ist. Die Aufgabe der Ärzte war es dann, durch Diäten, durch Medikamente oder durch ausleitende Verfahren (beispielsweise Urin) das Gleichgewicht der Säfte wiederherzustellen. Am besten war natürlich auch damals die Vorsorge, etwa durch den regelmäßigen Besuch beim Bader in seiner Badstube. Ein eigenes Badezimmer zu Hause, das gab es nicht. Aber das Baden – so die gängige Meinung – befördere das Gleichgewicht der Säfte.

Bei Zahnschmerzen, offenen Wunden oder einem Blasenstein ging man zum Barbier. Die Barbiere waren die Wundärzte der damaligen Zeit und für Operationen zuständig. Sie lernten ihr Handwerk – wie die Bader – in zwei bis drei Jahren Berufsausbildung.

Ausstellung Ausstellung "Traum von Rom"

Reisen wir noch weiter zurück in die Zeit und etwas weiter nach Norden. Im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart ist der Traum von Rom noch nicht ausgeträumt. Wie das Leben in den römischen Städten von Cannstadt über Rottenburg bis Rottweil ausgesehen hat, davon vermittelt noch bis im April diese Sonderausstellung ein Bild. Und die vergleicht die baden-württembergischen Römerstädte mit der Metropole Trier. "Trier war eine wirkliche Metropole", sagte Kuratorin Nina Willburger. "Trier war ja eine der fünf größten Städte des Römischen Reiches, damit können natürlich die kleinen Städte am Neckar nicht mithalten, das ist klar, aber man hat sich trotzdem bemüht, man hat es versucht, man wollte römisch sein, man wollte den Roman way of Life leben..."

Und dieser Roman way of Life setzte sich bis in die Provinzstädtchen fort. Ob Wandmalerei oder Mosaik: In den privaten Häusern, aber auch auf den öffentlichen Straßen versuchte man überall, ein Stück vom Glanz der Stadt am Tiber zu kopieren.

Doch jeder Trend geht auch mal zu Ende. Um 260 nach Christus zogen sich die Römer zurück. Die neuen Herren waren die Alamannen, und die hatten kein Interesse an den Städten. Sie zerfielen, und die Trümmer wurden zu Kalk verarbeitet.
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