Letzte Weihnachtseinkäufe | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen :

Tradition an Heiligabend - Unterwegs auf den Straßen und zu Gast bei der Arbeiterwohlfahrt

Stand: 24.12.14 17:31 Uhr

Weihnachten feiert jeder auf seine Weise und jeder anders. Die einen Feiern im Kreise der Familie, andere machen eine wilde Party mit Freunden, wieder andere haben niemanden mit dem sie den Heiligabend verbringen können. Wohl in kaum einer Stadt treffen die unterschiedlichen Konzepte so aufeinander wie in Reutlingen.


Am Heiligen Morgen herrscht in den Gassen der Achalmstadt dichtes Gedränge und Feierlaune. Denn traditionell treffen sich die Reutlinger hier zum so genannten „Vorglühen". Seit über 30 Jahren soll es diesen Heiligmorgen-Brauch in der Achalmstadt schon geben. Und nach all den Vorbereitungen für das Fest der Feste nutzen jedes Jahr aufs neue, viele die Gelegenheit ein wenig vorzufeiern, bevor es dann am Abend etwas besinnlicher und gemütlicher wird. Eine der Vorglüherinnen schilderte RTF.1, sie komme gerne her, weil sie hier Freunde und Bekannte treffen könne, die man das ganze Jahr über nicht treffe. Für einen anderen Befragten gehört der Heiligmorgen zu jedem Jahr dazu und sei einfach "Kult". Aber auch wenn am Heiligmorgen in Reutlingens Gassen noch viel Trubel herrscht, heute Abend wird Ruhe einkehren, wenn die meisten der Vorglüher dann ganz traditionell mit ihrer Familie um den Christbaum im Wohnzimmer sitzen.

Im Reutlinger Cafe Nepomuk findet sich indes ein echtes Kontrastprogramm zur turbulenten Straßenparty. Die Arbeiterwohlfahrt hat hier wie jedes Jahr Menschen mit geringem Einkommen und Obdachlose zur Weihnachtsfeier eingeladen. Seit 27 Jahren hat diese Feier am Mittag des Heiligen Abends Tradition und ist damit für viele der Gäste eine echte Institution geworden. Einer der Gäste erklärte, er wünsche sich dass es immer so bleibe und dass es auch für alle Menschen die auf dieser Welt hungern müssten, so etwas gäbe. Ein anderer Gast sagte: "Für Leute die wirklich Nichts haben, die wirklich jeden Cent fünfmal umdrehen müssen, ist das grundlegend lebenswichtig. Dass sie Gemeinschaft miteinander haben, dass sie mal lachen können und nicht rennen müssen, wo krieg ich das nächste Essen her".
Ein wenig die alltäglichen Sorgen vergessen und mit anderen zusammen feiern. Das steht bei der AWO-Weihnachtsfeier ganz oben auf dem Plan. Die Suche nach Gemeinschaft eint alle an diesem Vormittag. Egal wie und wo sie feiern. Im Cafe Nepomuk oder auf den Gassen der Achalmstadt.

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