Staatsanwaltschaft Hechingen | Bildquelle: RTF.1

Hechingen:

Staatsanwaltschaft zieht Bilanz fürs Jahr 2013

Stand: 26.02.14 17:26 Uhr

Ein Mord an einer Joggerin in Pfullendorf, die Brandstiftungsserie im Raum Rangendingen und gestiegene Internet-Kriminalität – die Staatsanwaltschaft Hechingen hatte im vergangenen Jahr einige heikle Fälle zu bearbeiten. Und obwohl die Zahlen für bestimmte Straftatbereiche gestiegen sind, spricht man dort von einem relativ ruhigem Jahr.

Insgesamt hat sich die Zahl der eingegangenen Verfahren im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Knapp 18.000 Fälle hat die Staatsanwaltschaft Hechingen 2013 bearbeitet. Dazu zählen neben Ordnungswidrigkeiten und Rechtshilfeangelegenheiten aber auch drastischere Fälle. Laut dem Vorsitzenden der großen Strafkammer des Landgerichts Hechingen, Herbert Anderer, habe es einige herausragende Verfahren gegeben. Man könne beinahe von einem Pfullendorfer Jahr mit einem großen Verfahren sprechen. Es habe angefangen mit dem Jogger-Mord, der durch die Presse ging im Januar-Februar 2013, und habe mit einem Verfahren gegen einen in Pfullendorf stationierten Soldaten geendet. Da hätten die Verantwortlichen am 23. Dezember das Urteil verkündet. Knapp Zwei-Drittel der bearbeiteten Verfahren konnten eingestellt oder als erledigt verbucht werden – damit einhergehend ist auch die Anzahl der noch offenen Verfahren zurückgegangen. Sorge bereitet der Staatsanwaltschaft Hechingen allerdings die zunehmende Internet-Kriminalität. Auffallend sei gewesen, dass sie sehr viele Verfahren gegen „unbekannte Täter" gehabt hätten, die im Zusammenhang mit dem Internet stünden - so Michael Pfohl, Leitender Oberstaatsanwalt LG Hechingen - vor allem Betrügereien aus dem Ausland, bei denen sie sich sehr schwer täten, den Täter im Ausland zu ermitteln. Da bräuchten sie immer Rechtshilfeverfahren und sehr häufig führten die eigentlich ins Nichts.
Neben der bereits in Kraft getretenen Polizeistrukturreform bereiten den Verantwortlichen aber vor allem die geplanten Einsparungen im Bereich der Justiz Sorge. Herbert Anderer glaube, dass eine dünner werdende Personaldecke die Fehlergefahr erhöhe. Und er glaube, dass die Betroffenen sehr viel Macht über Menschen hätten und falsche Ermittlungen, aber auch falsche Entscheidungen zu vermeiden seien - egal, ob zivilrechtlicher oder strafrechtlicher Art. Aber wer schnell unter Druck arbeiten müsse, erhöhe natürlich die Gefahr eigener Fehler. Und was erst eine unrechte Verurteilung bedeuten würde.
Bisher konnten fast 70 Prozent der Ermittlungsverfahren innerhalb eines Monats ad acta gelegt werden – mit diesem Wert stellt die Staatsanwaltschaft Hechingen die schnellste Staatsanwaltschaft Württembergs dar. Für dieses Jahr geht sie wieder von einem leichten Anstieg der Verfahren aus – diese Tendenz zeigten die ersten beiden Monate des Jahres schon auf.

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