Bei Kontrollen im Auftrag der EU-Kommission waren am Frankfurter Flughafen erhebliche Sicherheitsmängel entdeckt worden. Sogar Waffen und andere gefährliche Gegenstände konnten Testpassagiere durch die Kontrollen schmuggeln. Schlecht geschultes Personal wird als ein Grund für die Mängel angegeben - was die Diskussion befeuert, ob die Beauftragung privater Sicherheitsdienste problematisch ist. So sehen es unter anderem Polizei-Gewerkschaften.
In Deutschland gehört die Kontrolle von Flugpassagieren zwar zu den Aufgaben des Staates. Zuständig sind die Luftsicherheitsbehörden von Bund und Ländern. In der Regel beauftragen die Behörden aber private Sicherheitsunternehmen mit der Durchführung der Passagierkontrollen. Um ein hohes Sicherheitsniveau an deutschen Flughäfen dauerhaft sicherzustellen, führen die EU-Kommission, die Bundespolizei und die Luftfahrtbehörden der Bundesländer regelmäßig verdeckte Kontrollen der Abläufe durch. Diese unangemeldeten Überprüfungen erstrecken sich nicht nur auf die Passagierkontrollen, sondern auch auf die Eigensicherung der Flughäfen, die Personal- und Warenkontrollen und die von den Airlines genutzten Bereiche. Werden bei einer solchen Kontrolle Mängel festgestellt, hat deren Behebung an den Flughäfen höchste Priorität und erfolgt in enger Abstimmung von Bundespolizei, den privaten Sicherheitsfirmen und dem Flughafenbetreiber.
Das Kontrollsystem hat bewiesen, dass es gut funktioniert, stellt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, fest: "Von den europaweiten Sicherheitsaudits wissen wir, dass Deutschlands Flughäfen stets gut bewertet werden - einerseits für ihre Sicherheitsstandards und andererseits für die schnelle Behebung von Mängeln. Das ist ein Verdienst des bewährten Zusammenspiels von Behörden, privaten Sicherheitsfirmen und Flughafenbetreibern. Sicherheit gilt im deutschen Luftverkehr als das höchste Gut - gerade jetzt im Weihnachtsreiseverkehr ist das eine wichtige Botschaft", so Beisel weiter.
Diskussionen um eine Durchführung der Passagierkontrollen durch den Staat erteilt Beisel hingegen eine klare Absage: "In den letzten 20 Jahren hat sich die Beauftragung privater Sicherheitsdienstleister durch die Behörden bewährt. Eine Rückführung dieser Aufgabe in die Hand des Staates führt nicht automatisch zu einer Verbesserung der Qualität. Zudem hat der Bund weder die personelle Ausstattung noch die Mittel, um diese Aufgabe zu übernehmen."
Berichte über Mängel an den Passagierkontrollen berechtigten weder dazu, die Sicherheitsstandards in Zweifel zu ziehen, so Beisel, noch die bewährte Zusammenarbeit von Behörden, privaten Sicherheitsdienstleistern und Flughafenbetreibern. "Die routinemäßigen Überprüfungen sind wichtig und geben den Behörden, den von ihnen beauftragten Sicherheitsdienstleistern und den Flughäfen regelmäßig Auskunft über die Qualität der Sicherheitskontrollen. Aufgedeckte Mängel werden umgehend beseitigt."
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