Weihnachtsgeschenk | Bildquelle: Pixabay.com

Deutschland:

Was die Deutschen verschenken - Gutscheine beliebt wie nie

Stand: 21.12.14 20:42 Uhr

In diesem Jahr werden in Deutschland so viele Gutscheine zu Weihnachten verschenkt wie noch nie - und auch der durchschnittliche Wert der Karten erreicht laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ein Rekordhoch. Bei den Sachgeschenken führen Bücher vor Spielwaren, Bekleidung und Accessoires.

"Der Durchschnittswert eines Gutscheins beträgt inzwischen glatte 100 Euro", sagte Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) dem Berliner "Tagesspiegel". "Er hat sich damit seit 2010 verdoppelt." Vor fünf Jahren kauften Deutsche Gutscheine im Wert von durchschnittlich 50 Euro.

Als möglichen Beweggrund für die Großzügigkeit der Käufer sehen Ethnologen, dass der Empfänger genau sehen kann, was der andere für den Gutschein ausgegeben hat. Der Handelsverband Deutschland (HDE) bestätigt die wachsende Popularität von Gutscheinen und geht von einem Gutscheinumsatz in Höhe von drei Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft aus. Fast alle größeren Händler bieten Geschenkkarten an. Am erfolgreichsten sind Gutscheine in den Bereichen Kleidung und Accessoires (16 Prozent). Wie hoch die Summe ist, die mit nicht eingelösten Gutscheinen "verloren" geht, lasse sich nicht exakt ermitteln, berichtet die Zeitung weiter. Die GfK schätzt den "Schwund" auf drei bis vier Prozent.

Bücher, Spielwaren und Bekleidung sind am beliebtesten

Auch in diesem Jahr werden Bücher am häufigsten unter dem Weihnachtsbaum liegen. Rund 43 Prozent der Deutschen möchten sie an Freunde und Verwandte verschenken. Insgesamt wollen sie dafür 39 Euro ausgegeben. Laut GfK-Berechnungen ergibt sich daraus ein Umsatzvolumen von 1,12 Milliarden Euro für den Buchhandel.

Beliebte GeschenkeBeliebte Geschenke

Spielwaren sowie Bekleidung und Accessoires sind in diesem Jahr gleich beliebt. Bei jeweils etwas mehr als einem Drittel der Deutschen stehen solche Geschenke auf der Einkaufsliste. Vor allem die Elterngeneration der 25- bis 44-Jährigen möchte ihrem Nachwuchs mit Spielzeug eine Freude bereiten. Dafür wollen sie durchschnittlich 80 Euro und somit 3 Euro mehr als im vergangenen Jahr ausgeben. Für den Handel ergibt sich daraus ein Umsatzvolumen von 1,74 Milliarden Euro. Bekleidung und Accessoires empfinden alle Altersstufen gleichermaßen als ein passendes Präsent. Die Deutschen wollen dafür durchschnittlich 85 Euro aufwenden. Der Handel kann mit einem Umsatz von 1,86 Milliarden Euro rechnen.

Auch Kosmetikartikel und Parfüm stehen in der Beliebtheit sehr weit oben (25 Prozent). Vor allem die 14- bis 24-Jährigen bedenken ihre Lieben gerne damit. Im Durchschnitt geben Sie dafür 53 Euro aus. Für den Handel ergibt sich somit ein Umsatzpotenzial von 867 Millionen Euro.

Jüngere verschenken gerne Lebensmittel, Ältere eher Bargeld

Gut ein Viertel der Verbraucher wollen in diesem Jahr auf Nummer sicher gehen und dem Beschenkten mit Bargeld oder Gutscheinen die Auswahl seines Geschenks selbst überlassen. Bargeld verschenkt jeder vierte Deutsche und nimmt dafür durchschnittlich 209 Euro aus seinem Budget. Mit fast 50 Prozent greift vor allem die ältere Generation der Über-65-Jährigen zu diesem Geschenk. Gutscheine legen vor allem die Jungen zwischen 14 und 24 Jahren auf den Gabentisch. Durchschnittlich sind hier-für 100 Euro eingeplant – etwas mehr als im letzten Jahr. In Summe kann der Handel mit einem Gutscheinvolumen von 1,75 Milliarden Euro rechnen.

Lebensmittel und Getränke sind in der Gunst der Verbraucher wieder leicht gestiegen. Knapp ein Viertel (24 Prozent) finden Ess- und Trinkbares als Geschenk attraktiv. Dafür planen sie allerdings mit durchschnittlich 41 Euro etwas weniger Budget ein als im vergangenen Jahr. Der Handel kann mit rund 638 Millionen Euro rechnen.

CDs, DVDs und Blu-rays fallen in der Beliebtheit wieder etwas ab. Insgesamt entscheiden sich 17 Prozent der Deutschen für silberne Scheiben unter dem Weihnachtsbaum und wollen dafür 35 Euro ausgeben. Daraus ergibt sich ein Umsatz von voraussichtlich 402 Millionen Euro.

Insgesamt 14 Prozent der Deutschen möchten Freunde und Verwandte mit einem Abo oder Veranstaltungsticket erfreuen. Mit durchschnittlich 85 Euro geben sie dafür jedoch deutlich weniger aus als noch 2013. Das Umsatzvo-lumen fällt von 816 Millionen Euro auf 791 Millionen Euro.

Genauso viele Menschen möchten ihre Lieben mit Schmuck oder Uhren bedenken. Mit 121 Euro werden sie dafür etwas mehr aufwenden als im vergangenen Jahr, so dass der Handel 1,09 Milliarden Euro erwarten kann. Vor allem die 14- bis 24-Jährigen legen Glitzerndes auf den Gabentisch.

Kurz vor dem Fest greifen die Deutschen zu praktischen Geschenken

Elektrokleingeräte sind die neuen SOS-Geschenke. Der Dezember ist ihr umsatzstärkster Monat des Jahres. Wer bis kurz vor dem Fest noch nichts gefunden hat, womit er Freunde oder Verwandte bedenken kann, greift besonders gerne zu Damen- und Herrenrasierern sowie Geräten zur Mundpflege. Im vergangenen Jahr setzte der Handel damit in der Woche vor Weihnachten 20 Millionen Euro, an Heilig Abend selbst noch einmal 9,4 Millionen Euro um. Im November dagegen lagen die Wochenumsätze zwischen 7,1 und 8,1 Millionen Euro. Wenn sie bei den Geschenken schon den praktischen Dingen den Vorrang geben, lassen es sich die Deutschen dafür etwas kosten und greifen ganz bewusst nach qualitativ hochwertigen Produkten. So steigen die Durchschnittsausgaben im Dezember für Elektrokleingeräte aus diesem Bereich um bis zu 34 Prozent. Und wer Bargeld zu Weihnachten erhält, gibt dies im Januar besonders gerne für elektrische Geräte im Bereich Personal Care aus.

WERBUNG:



Seitenanzeige: