Schulaufgaben | Bildquelle: pixelio.de - Alexandra H. Foto: pixelio.de - Alexandra H.

Stuttgart:

Ganztagsgrundschulen gesetzlich verankert

Stand: 25.02.14 17:30 Uhr

Baden-Württemberg hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt – bis 2023 sollen rund 70 Prozent der Grundschulen zu Ganztagsschulen ausgebaut werden. Bislang sind es gerade einmal 15 Prozent. Die ersten Weichen sind jetzt gestellt: Um die Einrichtung von Ganztagsschulen zunächst an Grundschulen zu erleichtern, hat das Kabinett heute den Entwurf für die gesetzliche Verankerung der Ganztagsgrundschule beschlossen.

Baden-Württemberg bildet gemeinsam mit Sachsen-Anhalt das Schlusslicht in Sachen Ganztagsbetreuung. Um so ambitionierter klingt das Ziel, in den kommenden zehn Jahren dafür zu sorgen, dass gut Zwei-Drittel aller Grundschüler die Möglichkeit bekommen sollen, eine Ganztagsschule zu besuchen. Für Kretschmann ist der Gesetzesentwurf ein wichtiger Schritt, dieses Ziel zu erreichen.

Und er denke, damit hätten sie einen entscheidenden Durchbruch geschafft nach jahrzehntelangen, unsicheren Schulversuchsregelungen.Nun sei der Ganztag in der Grundschule gesetzlich verankert und damit schüfen sie eine sichere Basis für die Eltern und vor allem auch für die Kommunen.

Die Kommunen sollen durch den Ausbau des Ganztagsangebotes vor allem dadurch entlastet werden, dass das Land dann künftig für die Personalkosten zuständig sein wird. Schulträger können in Zukunft einen Antrag für den Ausbau oder Umbau ihrer Schule zur Ganztagsschule an das Land stellen. Auswahlkriterien werden dann vor allem das pädagogische Konzept und die Infrastruktur sein, so Stoch. 

Ihm sei wichtig , dass sie beim Ganztagsausbau auch eine regional gerechte Verteilung bekämen. Das hieße: er möchte eigentlich alles vermeiden, was in Richtung „Windhundprinzip" ginge – zum Beispiel das Tempo der Antragstellung eine Rolle spielte. Sondern er wolle es an Sachkriterien festmachen.

Je nach Anzahl der Anträge rechnet die Landesregierung mit zusätzlichen Kosten von rund 158 Millionen Euro bis 2023. Laut Umfragen befürworten fast 70 Prozent der Eltern die Ganztagsschule. Die Angebote der Ganztagsschule sollen grundsätzlich umsonst sein - für das Mittagessen und andere, zusätzliche Angebote könne die Schule aber ein Entgelt verlangen. Stoch ergänzt.

Schulträger und Schulkonferenz müssten gemeinsam diese Konzepte ausarbeiten und dann auch von der Nachfrage der Eltern her ihre passenden Konzepte erstellen. Er sagte an der Stelle aber immer sehr deutlich: (...) Das sei aber kein Widerspruch zu dem, das die Eltern trotzdem die Wahlfreiheit hätten, in welcher Art Grundschule ihre Kinder unterrichtet werden sollten. Eben in einer klassischen Halbtagsschule oder in einer Nachmittagsbetreuung oder eben in einer tatsächlich, vollwertigen Ganztagsschule.

Das sieht die Opposition allerdings anders. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sieht vor allem in kleinen Gemeinden die Gefahr, dass nicht jedem Schulangebot entsprochen werden kann. 

Die GEW begrüßt hingegen den Schritt der gesetzlichen Verankerung der Ganztagsschulen. Sie weist jedoch darauf hin, dass auch für andere Schulformen außer der Grundschule ein Konzept des Ganztagsschulausbau vorgelegt werden müsse.

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