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Zweiter Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg veröffentlicht - Minister Untersteller: "Unsere hohe Versorgungszuverlässigkeit ist europaweit spitze"

Stand: 19.12.14 22:51 Uhr

19.12.2014. "Unsere hohe Versorgungszuverlässigkeit ist europaweit spitze. Damit dies auch künftig so bleibt, muss die Bundesregierung jetzt endlich die richtigen Weichen stellen. Das sagte der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller zur Veröffentlichung des zweiten Monitoring-Berichts zur Energiewende in Baden-Württemberg.

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat heute, am 19.Dezember 2014, den zweiten Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg veröffentlicht. Die vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart im Auftrag des Umweltministeriums erarbeitete Studie hat zum Ziel, die Umsetzung und Auswirkungen der Energiewende speziell in und für Baden-Württemberg zu analysieren. Schwerpunkt des diesjährigen Berichts ist das Thema Versorgungssicherheit.

Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller sagte: „Der Bericht bestätigt zwar, dass die Stromversorgung im Land bis zum Jahr 2017 gewährleistet ist. Er verdeutlicht aber auch, dass dies mittel- und langfristig ohne weitere Maßnahmen nicht mehr der Fall sein wird." Die Bundesregierung müsse daher im nächsten Jahr endlich über das künftige Design des Strommarkts entscheiden, betonte Minister Untersteller, „ansonsten rennt uns die Zeit davon."

Auch müsse der Ausbau der Stromnetze dringend vorangebracht werden. Er werde jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wenn die Bundesregierung die hohe Versorgungszuverlässigkeit in Deutschland und Baden-Württemberg mit einer durchschnittlichen Ausfallzeit von lediglich rund 15 Minuten im Jahr gefährde. Dies sei immerhin einer der besten Werte in ganz Europa. Zum Vergleich: In Frankreich betrug die durchschnittliche Stromunterbrechung im Jahr 2012 nach einer Untersuchung des Verbands der europäischen Regulierungsbehörden (CEER) mit über 60 Minuten rund vier Mal so viel.

Daneben beleuchtet der Bericht die Struktur von Stromerzeugung und -verbrauch in Baden-Württemberg und zeigt den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom- und im Wärmebereich auf. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Entwicklung der Strompreise.

Prof. Dr. Frithjof Staiß vom ZSW erklärte: „Der Bericht zeigt, dass die Energiewende in Baden-Württemberg Fortschritte macht. So kommt der Ausbau der Übertragungsnetze sowohl im Strom- als auch Erdgasbereich den Netzentwicklungsplänen entsprechend voran. Für das von der Netze BW GmbH betriebene 110 kV-Netz liegt bis 2020 eine detaillierte Ausbauplanung vor und mehrere andere Verteilnetzbetreiber haben auch für die unteren Spannungsebenen bereits Analysen durchgeführt, was deren Engagement für die Energiewende unterstreicht."

Neben den technischen Fortschritten greift der Bericht auch ökonomische Aspekte auf. Die Analyse der Letztverbraucherausgaben für Strom bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt zeigt, dass aus gesamtwirtschaftlicher Sicht der Stromkostenanteil an der Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs im Jahr 2013 auf dem gleichen Niveau lag wie 1991. Nach Auffassung von Prof. Staiß gilt deshalb: "Eine übermäßige Belastung durch die Energiewende ist hier nicht auszumachen."

Der zweite Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg ist im Internet abrufbar unter: um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikation/did/monitoring-der-energiewende-in-baden-wuerttemberg-statusbericht-2014/

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