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Berlin / Stuttgart:

IG Metall Baden-Württemberg wirbt für Bildungsoffensive im Maschinenbau - Bezirksleiter Zitzelsberger und Betriebsräte im Dialog mit Bundeswirtschaftsminister Gabriel

Stand: 18.12.14 23:42 Uhr

18.12.2014. Die IG Metall Baden-Württemberg hat sich angesichts zahlreicher Herausforderungen für eine Bildungsoffensive in der größten Industriebranche Deutschlands ausgesprochen. "Digitaler Wandel, Nachwuchssorgen und zunehmende Konkurrenz aus China - dies sind nur einige Themen, die Maschinenbauer beschäftigen", sagte Roman Zitzelsberger, IG Metall-Bezirksleiter im Südwesten, bei einem Spitzengespräch zur Zukunft des Maschinen- und Anlagenbaus in Berlin. Eine Lösung sieht er in größeren Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung. Laut einer aktuellen Studie des Stuttgarter IMU-Instituts liegt eine der größten Stärken der Branche in ihren gut qualifizierten Beschäftigten.

Ziel des Spitzengesprächs auf Einladung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Maschinen- und Anlagebau zu erhöhen. Dazu traf sich Gabriel am heutigen Dienstag mit Vertretern von Unternehmensleitungen, Branchen-verbänden, Betriebsräten und der IG Metall.

Neben Bezirksleiter Roman Zitzelsberger waren aus Baden-Württemberg Lothar Bindert, Betriebsratsvorsitzender bei Traub in Reichenbach, und Rolf Ebe, Konzernbetriebsratsvorsitzender bei Liebherr, anwesend. An dem 2012 auf Landesebene eingerichteten Maschinenbaudialog ist Zitzelsberger ebenfalls beteiligt, die von Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid initiierte dialogorientierte Wirtschaftspolitik liefere wichtige Impulse für die Gespräche auf Bundesebene, betonte Zitzelsberger.

Mit rund 300 000 Beschäftigten und zuletzt 68 Milliarden Euro Umsatz ist die Branche der größte industrielle Arbeitgeber in Baden-Württemberg. Zwar litten Maschinenbauer im Südwesten 2014 aufgrund internationaler Krisenherde wie in der Ukraine an Exporthemmnissen und Traub-Betriebsratschef Bindert sprach sich in diesem Zusammenhang für Erleichterungen bei den Ausfuhrbestimmungen aus. Vor allem viele Werkzeugmaschinenbauer machen aber nach wie vor hervorragende Geschäfte. Etwa jede dritte deutsche Maschine und Anlage wird in Baden-Württemberg produziert. Neun Prozent der europaweiten Branchenumsätze werden von ebenso vielen Beschäftigten im Südwesten erwirtschaftet.

Die IG Metall engagiert sich seit Jahren in punkto Bildung, indem zum Beispiel schwächere Jugendliche in einem Förderjahr auf eine Ausbildung vorbereitet werden. Darüber hinaus brauche es betriebliche Anreize und eine flankierende Weiterbildungskultur, damit sich mehr Menschen weiterqualifizieren können, sagte Zitzelsberger. Angesichts einer zunehmenden Vernetzung von Mensch und Maschine (Industrie 4.0) haben auch ältere Beschäftigte Bedarf.

Ein Schritt in diese Richtung sei die im Rahmen der Metall- und Elektrotarifrunde 2015 aufgestellte Forderung nach einer geförderten Bildungsteilzeit, die Beschäftigten einen tariflichen Anspruch auf Zeit und Geld für Qualifizierung garantieren soll.

 

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