"Es werden zu oft zu schnell künstliche Gelenke eingesetzt", kritisiert der Mediziner. Die Folgen solcher Eingriffe würden viel zu wenig bedacht. "Muss eines dieser künstlichen Hüft- oder Kniegelenke ersetzt werden, sind diese Zweitoperationen oft viel kompliziert und stellten für den Patienten eine erhebliche Beeinträchtigung dar." Das reiche beim Kniegelenk durch Verlust des Bandapparates bis hin zu achsgeführten Prothesen, bei Hüftprothesen bis hin zum Teilersatz des Beckens. "Und oft seien solche Folgeoperationen schon wenige Jahre nach der Erstoperation erforderlich", so der Klinikchef.
Grifkas Fazit aus den aktuellen Erfahrungen im Klinikum Bad Abbach: Vor jeder Operation sollten Betroffene unbedingt eine Zweitmeinung einholen. "Immer wieder kommen Patienten zu uns, denen Operation empfohlen wurde, obwohl sie gar nicht nötig ist", sagt Grifka. Vor allem die Zahl der Patienten unter 65 Jahren sei in der letzten Zeit spürbar gewachsen.
Nach Auffassung von Professor Grifka könnten in vielen Fällen bei Gelenkproblemen konservative Maßnahmen helfen oder auch gelenkerhaltende Verfahren angewendet werden. Die Orthopädische Uniklinik in Bad Abbach hat sich in den letzten Jahren auf die Entwicklung solcher Operationen vermeidenden Maßnahmen spezialisiert und erzielt damit gute Heilerfolge.
Regen 7 / 9° C Luftfeuchte: 82% |
Bedeckt 2 / 6° C Luftfeuchte: 73% |
Starker Regen 5 / 8° C Luftfeuchte: 87% |