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Kolumbien:

Starke Einschränkungen für christliche Aktivitäten in Arauca - Guerillas stellen Christen Ultimatum

Stand: 14.12.14 18:59 Uhr

OPEN DOORS - Mitglieder der kolumbianischen Nationalen Befreiungsarmee (ELN) haben am 13. November 2014 rei leitende Kirchenmitarbeiter aus dem Bezirk Arauca vertrieben. Gespräche mit einem Anführer der Gruppierung verdeutlichten die kompromisslose Haltung der Guerillas gegenüber allen, die das Evangelium unter den in dem Gebiet lebenden Menschen verbreiten wollen. Das teilte jetzt das christliche Hilfswerk Open Doors in einer Presseerklärung mit.

Machtspiele

Wenige Tage vor der Vertreibung hatte Open Doors zufolge Antonio Guarin* (39, Name geändert), Gemeindeältester in dem Dorf Fortul, den befreundeten Pastor Jaime Hurtado* (59) und seine Frau Marina Lopez* (43) aufgesucht: Bei seinem Besuch in dem Nachbardorf war es zu einer Begegnung mit einigen Angehörigen der ELN gekommen. In der Region halten die Rebellen den Druck auf die Einwohner durch regelmäßige Besuche aufrecht und unterstreichen so ihre Machtstellung. Pastor Jaime hatte bereits erfolglos versucht, die Guerillas für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen. In Folge der Begegnung stellte der kurz zuvor eingesetzte Guerilla-Kommandeur den beiden Männern ein Ultimatum: "Ihr habt fünf Tage Zeit, die Region zu verlassen, weil ihr euch unseren Anweisungen widersetzt und weiterhin das Evangelium gepredigt habt."

Ehemaliger Guerillakämpfer versucht zu intervenieren

Open Doors schreib: "Hilfesuchend wandte sich Pastor Jaime an einen ehemaligen Guerillaführer, der zum Glauben an Jesus gekommen ist und mit Open Doors zusammenarbeitet. Der nahm Kontakt zu den Rebellen auf und setzte sich für einen Verbleib des Pastors ein – doch vergeblich. Der Kommandeur bekräftigte das Ultimatum und stellte klar, es gebe neue Regeln für die Christen in seinem Gebiet. Wer von ihnen weniger als 20 Jahre dort lebte, werde als Fremder betrachtet und dürfe in keinem Dorf predigen. Andernfalls drohe die Vertreibung oder Hinrichtung. Christen, die schon länger ansässig seien, dürften weder biblisches Material verteilen noch das Evangelium außerhalb der Kirche verbreiten. Der Zutritt für Christen aus anderen Regionen, besonders für Missionare, sei generell verboten."

Der kurze Arm der Regierung

Die kolumbianische Regierung kämpft Open Doors zufolge seit Jahrzehnten mit wechselndem Erfolg gegen Drogenkartelle und Rebellengruppen: "Sie ist bis heute nicht imstande, die staatliche Ordnung in den von Rebellen kontrollierten Gebieten durchzusetzen. Christen gelten den Guerillas aufgrund ihrer Ablehnung von Gewalt und Drogenanbau als Feinde und werden oft gewaltsam unterdrückt. Trotzdem gibt es in dem Gebiet eine Reihe von Gemeinden. Einige werden sogar von ehemaligen Guerillakämpfern geleitet, die sich von ihrer alten Ideologie ab- und Jesus Christus zugewendet haben. Bitte beten Sie für die Nachfolger Jesu in diesen gefährlichen Gebieten."


Auf dem Weltverfolgungsindex rangiere das Land aktuell an 25. Stelle.

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