Frauen in Burka | Bildquelle: pixabay.de

Köln:

Kanzlerin Merkel will Burka-Verbot vertagen - Thema beim CDU-Parteitag

Stand: 08.12.14 22:17 Uhr

Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel will keine Festlegung auf ein Burka-Verbot. "Das ist kein Thema für eine schnelle Entscheidung, sagte sie in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und dem "Express". Der CDU-Parteitag wird das Thema aber diskutieren.

"Wir sollten unseren Innenpolitikern Zeit für eine vertiefte Diskussion geben", meint Merkel, "so schlagen wir es auch dem Parteitag vor." Merkels Stellvertreterin im Parteivorsitz, Julia Klöckner, hatte vorgeschlagen, eine Ganzkörper-Verschleierung muslimischer Frauen - ähnlich wie in Frankreich - zu verbieten. Der Vorstoß ist unionsintern umstritten.

Klöckner hat kurz vor Beginn des CDU-Bundesparteitags ihre Forderung nach einem Burka-Verbot in Deutschland bekräftigt. Der "Rheinischen Post" sagte sie: "Die Burka-Vollverschleierung steht für mich nicht für religiöse Vielfalt, sondern für ein abwertendes Frauenbild." Unser Grundgesetz bestehe darauf, dass Frauen und Männer gleich viel wert seien. Außerdem gehöre es zu einer offenen Gesellschaft, jemandem offen ins Gesicht schauen zu können. Klöckner fuhr fort: "Ich bin dafür, dass Vollverschleierung verboten wird. Für die Frauenquote kämpfen, aber Burka tragen gut finden - das passt doch nicht zusammen."

Der CDU-Parteitag in Köln wird sich mit dem Thema Burka-Verbot voraussichtlich am Mittwoch befassen. Ein entsprechender Antrag des Kreisverbands Frankfurt/Main solle nach Informationen aus Parteikreisen zur Diskussion gestellt werden, berichtet die Rheinische Post. "Die CDU Deutschlands setzt sich dafür ein, auch in Deutschland das Tragen von Gesichts-Verschleierungen, wie zum Beispiel der Burka, zu verbieten", heißt es in dem Antrag, der der Zeitung vorliegt. Die Antragsteller aus Hessen sehen in der Burka ein "deutliches Zeichen der Abgrenzung und der fehlenden Bereitschaft zur Integration". Die Burka beschränke "in vielen Fällen die Freiheit und damit die Gleichberechtigung der Frau". In anderen EU-Ländern gibt es ein solches Verbot bereits.

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