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Tübingen:

Drogen, Mord und Diebstähle - Staatsanwaltschaft zieht Bilanz fürs Jahr 2013

Stand: 21.02.14 16:15 Uhr

Eine Reihe von Tötungsdelikten innerhalb kürzester Zeit und mehr als 200 Kilogramm Kokain – das waren die Hauptthemen, mit denen sich die Staatsanwaltschaft Tübingen 2013 beschäftigen musste. Aber das war bei weitem nicht alles. Insgesamt 49.343 Fälle nahmen die Juristen das Jahr über in Beschlag. Und heute haben sie Bilanz gezogen.

Am 31. Mai tötete ein 27-jähriger Rottenburger eine 31-jährige Frau in ihrer Wohnung in Mössingen. Der Grund: die Frau wollte ihm kein weiteres Darlehen geben. Daraufhin stach der Täter mit einem Messer auf sie ein und flüchtete mit mehreren tausend Euro und einigen Wertgegenständen. Die Verhandlung vor dem Landgericht beginnt in wenigen Tagen. Doch das war nicht der einzige Mord, der die Tübinger Staatsanwaltschaft 2013 auf Trab hielt. Das Jahr war von mehreren Tötungsdelikten geprägt. Es habe laut Oberstaatsanwalt Dr. Martin Klose im Mai begonnen, ein Tötungsdelikt in Nagold-Hochdorf. Eine Woche später sei es zu einem Mordfall in Mössingen gekommen. Wiederum nur eine Woche später hätten zwei Rottenburger einen Taxifahrer in Prag ermordet und wenige Wochen später habe es noch ein Tötungsdelikt in Waldorfhäslach gegeben, was die Staatsanwaltschaft natürlich sehr beschäftigt hätte. Schwer beschäftigt haben auch zwei Rauschgiftprozesse. Nach aufwendigen Ermittlungen konnte die Staatsanwaltschaft einige international agierende Drogenringe zerschlagen und dabei mehr als 200 Kilogramm Kokain beschlagnahmen. Der erste Prozess endete mit einer Verurteilung der vier Angeklagten. Im zweiten Prozess hatte das Oberlandesgericht Stuttgart die Haftbefehle wegen zu langer Verzögerung aufgehoben. Wenn es dann mal gelingen würde, so Klose, einen solchen internationalen Drogenring zu ermitteln, die Leute tatsächlich zu fassen, dann sei es für jeden Ermittler natürlich enttäuschend, wenn es dann so ende, dass die Haftbefehle aufgehoben würden und man jetzt nicht wisse, ob und wann die Leute überhaupt gegebenenfalls verurteilt würden. Auch viele kleine Verbrechen plagten die Juristen. Hier ein kurzer Überblick: 33 Kapitaldelikte beschäftigten die Staatsanwaltschaft. Vorsätzliche Körperverletzungen waren es 2147. 3921 Betrugs- und Untreuedelikte galt es zu untersuchen sowie 3257 Diebstähle und Unterschlagungen. In 1970 Fällen wurde gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen. Der Vorwurf Verbreitung von pornographischen Schriften schlägt mit 82 Delikten zu Buche. Steuerstrafverfahren gab es 49. Insgesamt habe die Staatsanwaltschaft Tübingen laut Pressesprecher Dr. Michael Allmendinger wieder eine Zunahme an den Verfahren gegen bekannte Straftäter verzeichnet. Auffällige Abweichungen zu den Zahlen der Vorjahre habe es eigentlich nicht gegeben, wenn überhaupt, dann im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität. Noch nicht beendet ist unter anderem die Verhandlung im Reutlinger Hells Angels Prozess. Und besonders die vielen Tötungsdelikte werden die Staatsanwaltschaft Tübingen im neuen Jahr beschäftigen, denn in den meisten Fällen hat die Verhandlung noch nicht begonnen. Langweilig wird es dem Tübinger Landgericht 2014 also nicht werden.
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