Sanierung des Hangrutsches in Öschingen | Bildquelle: RTF.1

Mössingen-Öschingen:

Zwischenstand am Hangrutsch

Stand: 20.02.14 15:56 Uhr

Nach starken Regenfällen rutschte am 2. Juni 2013 der Hang über der Landhaussiedlung in Mössingen-Öschingen plötzlich ab. Alle Bewohner der Siedlung mussten daraufhin evakuiert werden. Bis heute können sie nicht in ihre Häuser zurück. Es folgten aufwendige Messungen und Erkundungen der Rutschmasse, bis am 21. Januar endlich die eigentlichen Arbeiten am Hang beginnen konnten. Ein Zwischenstand:

Rund 20.000 Kubikmeter Erdmasse sind am Öschinger Hang in den letzten drei Wochen bewegt worden. Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt. Denn der Boden ist nach wie vor vollgesogen mit Wasser und könnte daher weiterhin abrutschen. Um das zu verhindern, erklärte heute der Geotechnische Berater Klaus Kleinert, müssten die Erdmassen am Hang durch ein spezielles Verfahren entwässert werden. Dafür würden etwa 90 Zentimeter große Bohrlöcher nebeneinander in die Erde getrieben und mit durchlässigem Schottermaterial befüllt. Die einzelnen Bohrungen seien so angelegt dass diese sich überschneiden würden und damit einen zusammenhängenden Schlitz von 80 Meter Länge und 16 Meter Tiefe ergäben. Durch diesen werde das Wasser zu einem Tiefpunkt geführt und über Schächte und horizontal ausgeführte Bohrungen schließlich zum Öschenbach abgeleitet, erklärte Kleinert.

Mössingens Oberbürgermeister Michael Bulander ist mit den Fortschritten am Hang zufrieden. Auch wenn es über ein halbes Jahr gedauert habe, bis die Planungen und Messungen abgeschlossen gewesen seien und die Sanierungspläne in die Tat umgesetzt werden konnten. Seit dem 21. Januar werde am Hangrutsch hearbeitet und bisher spiele das Wetter hervorragend mit, so Bulander. Bisher seien die Spühlbohrungen schon fertig und auch die Rohrleitungen seien ins Erdreich gezogen worden. Damit sei man weiter voran gekommen als zunächst angenommen, freute sich der Oberbürgermeister.
                                                                         
Doch auch wenn es am Hang voran geht, bleiben die Häuser der Landhaussiedlung weiter unbewohnt. Noch immer ist es viel zu gefährlich für die Anwohner, ihre Häuser wieder zu beziehen. Beim Haus des Ehepaares König sind zudem starke Schäden entstanden. Ob hier nach der erfolgreichen Sanierung des Hangs, alles wieder beim Alten ist, wissen die Bewohner nicht. Bisher hätten sie und ihr Mann noch keine Rückmeldung von der Versicherung erhalten, erklärte Silke König. Daher wisse sie nicht ob das Haus repariert oder neu aufgebaut werde. Sie und ihr Mann stellten sich schon auf eine weiteres Jahr Warten ein.

Die Häuslebesitzer am Öschinger Hang müssen sich weiter gedulden. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Arbeiten am Hang laut der Verantwortlichen bis spätestens Pfingsten fertig sein. Die Chancen stehen also gut, dass die Landhaussiedlung am ersten Jahrestag des Hangrutsches, Anfang Juni, wieder bezogen werden kann.

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