Lufthansa-Flugzeuge | Bildquelle: pixelio.de - Rainer Sturm Foto: pixelio.de - Rainer Sturm

Deutschland:

Lufthansa-Streik läuft - Hälfte der geplanten Flüge kann dennoch starten

Stand: 01.12.14 14:17 Uhr

Die Lufthansa-Piloten haben ihren von der Vereinigung Cockpit ausgerufenen, deutschlandweiten Streik begonnen. Laut Lufthansa können Montag und Dienstag dennoch rund 1.450 von 2.800 Flügen starten - über 50 Prozent aller geplanten Flüge. Die Lufthansa bietet kostenlose Umbuchungen an.

Sämtliche Langstreckenflüge aus Deutschland können am heutigen Montag gemäß Flugplan starten, so die Lufthansa. Die Sparte Cargo könne sogar über 90 Prozent des geplanten Programms fliegen. Germanwings, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Air Dolomiti sind nicht vom Ausstand betroffen. Am Dienstag betrifft der Streik auch die Langstrecke. Nach Ende des Streiks soll der Flugbetrieb am kommenden Mittwoch wieder weitestgehend normal verkehren.

Von den Flugstreichungen werden voraussichtlich 150.000 Fluggäste betroffen und in ihren Reiseplänen beeinträchtigt sein. Lufthansa hat bereits heute früh 56.000 Kunden per SMS und 30.000 Kunden per E-Mail vorab über die Änderungen ihrer Flüge informiert. Das Unternehmen hat einen Sonderflugplan für den gesamten Streikzeitraum veröffentlicht und bittet alle Fluggäste, die in dem betroffenen Zeitraum eine Flugreise mit Lufthansa geplant haben, sich vorab auf www.LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren.

"Es tut uns außerordentlich leid, dass wir heute und morgen über 150.000 unserer Kunden enttäuschen müssen. Gleichzeitig sind wir froh, dass wir es schaffen, an den beiden Streiktagen insgesamt die Hälfte der geplanten Flüge trotz Streikaufforderung der Vereinigung Cockpit durchzuführen", sagte Karl Ulrich Garnadt, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG und Vorsitzender des Lufthansa Passage Vorstands.

Lufthansa ist davon überzeugt, dass zukunftsfähige Lösungen nur gemeinsam am Verhandlungstisch gefunden werden können. In den Gesprächen der vergangenen Wochen habe es bereits deutliche Annäherungen gegeben. Lufthansa sei weiterhin jederzeit gesprächsbereit und fordere die Vereinigung Cockpit auf, die Gespräche unverzüglich wieder aufzunehmen.

Der Ausstand begann am 1. Dezember 2014, 12:00 Uhr und dauert bis zum 2. Dezember 2014, 23:59 Uhr. Betroffen sind Flüge der Kurz- und Mittelstrecke sowie zusätzlich am 02. Dezember 2014 von 3:00 Uhr bis 23:59 Uhr auch Langstreckenflüge, ebenfalls deutschlandweit.

Zudem werden am 2. Dezember 2014 von 03:00 Uhr bis 23:59 Uhr auch die Piloten der Lufthansa Cargo AG zum Streik aufgerufen.

"Trotz aller Bemühungen um Kompromissvorschläge seitens der Piloten in mehreren Verhandlungsrunden seit Oktober" konnten die Konfliktpunkte laut Vereinigung Cockpit nicht gelöst werden. Der Konzernvorstand habe autokratisch entschieden, den Tarifvertrag Übergangsversorgung bei einer Nichteinigung komplett wegfallen zu lassen und läute damit einen radikalen Wandel in der bisherigen Führungskultur, auch hinsichtlich der gemeinsamen Gestaltung von Tarifbedingungen, ein.

"So wehren die Piloten sich mit diesen Streikmaßnahmen weiterhin entschieden gegen die Abschaffung ihrer Übergangsversorgung", betont die Vereinigung Cockpit.

Passagiere, die im Besitz eines Lufthansa/SWISS/Austrian Airlines oder Brussels Airlines Ticket für Flüge im Zeitraum von 12:00 am 01.12. bis um 23:59 am 02.12. von/nach/via Frankfurt, München und Düsseldorf sind, können einmalig kostenlos unter "Meine Buchungen" umbuchen. Für die Umbuchung innerhalb der Originaltarifs sind einige Bedingungen zu beachten.

Unterstützung bietet auch das Lufthansa Service Center unter 069-86-799-799.

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