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Reutlingen:

CDU-Deuschle: "Landesregierung muss Vorsorge für psychologische Betreuung von Flüchtlingen treffen"

Stand: 01.12.14 13:49 Uhr

"Ein großer Teil der Menschen, die uns als Flüchtlinge in Baden-Württemberg erreichen leidet unter den Folgen ihrer Erlebnisse. Die Landesregierung berichtet, dass zwischen 40 und 50 Prozent der hier ankommenden Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Bei den Opfern von Vergewaltigung oder Folter steigt der Anteil bis auf 90 Prozent an". Das sagte der stellvertretende integrationspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Deuschle am Montag. Der CDU-Politiker hatte die Informationen von der Landesregierung aufgrund seiner Anfrage erhalten.

Unter Federführung Deuschles hatte sich der Arbeitskreis Integration über den Stand der psychologischen Betreuung von Flüchtlingen in Baden-Württemberg informiert. „Es ist unsere gesellschaftliche Verantwortung, traumatisierte Flüchtlinge nicht sich selbst zu überlassen. Die psychosozialen Zentren in Baden-Württemberg leisten hierzu einen sehr wertvollen Beitrag. 2012 und 2013 haben sie zusammen 2480 traumatisierte Flüchtlinge behandelt", so Deuschle.

Ebenso wichtig wie das Vorhandensein von psychologisch geschultem Fachpersonal ist aus Sicht der CDU eine adäquate Unterstützung durch Dolmetscher. Bereits im Februar hatte der Arbeitskreis Integration der CDU-Landtagsfraktion sein Augenmerk hierauf gerichtet (Drs. 15/4885).

„Die psychologische Betreuung der Flüchtlinge spielt sich im Wesentlichen auf Ebene der Kommunen ab. Dies darf allerdings nicht dazu führen, dass sich ein Flickenteppich an unterschiedlichen Herangehensweisen ausbildet. Ebenso dürfen die Kommunen nicht überfordert werden", findet Deuschle auch mit Blick auf die bestehenden Kostenregelungen.

„Die Anzahl an Menschen mit schweren Traumata wird sich auf absehbare Zeit entlang der Flüchtlingszahlen mit steigender Tendenz entwickeln. Insbesondere die auf dem Flüchtlingsgipfel vereinbarte Aufnahme von 1.000 Frauen und Mädchen, die Opfer sexueller Gewalt wurden, erfordert ein Höchstmaß an professioneller Hilfe und menschlicher Unterstützung.

Die Landesregierung wäre gut beraten, hier sowohl in finanzieller Hinsicht als auch mit Blick auf die erforderlichen Fachkräfte ausreichende Mittel vorzuhalten. Wenn Behandlungsbedarf gegeben ist, muss auch schnell Hilfe geleistet werden können. Zuwarten schadet den Betroffenen. Aber auch deren direktes Umfeld profitiert von Hilfe und Unterstützung", so Deuschle.

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