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Baden-Württemberg:

Polizisten durchsuchen vier Großbordelle und weitere Objekte in Deutschland, Österreich, Bosnien und Rumänien

Stand: 01.12.14 16:51 Uhr

13 Objekte wurden alleine in Stuttgart durchsucht. Drei Objekte im Landkreis Esslingen, zwei Objekte im Landkreis Ulm, ein Objekt im Rhein-Neckar-Kreis und ein Objekt im Landkreis Schwäbisch-Hall: Baden-Würtetmberg war offensichtlich ein Schwerpunkt in der internationalen Raziia gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Junge Frauen, unter 21, sollen mit der sogenannten "Loveboy"-Methode angelockt, oder unter Gewaltandrohung zur Prostitution gezwungen worden sein. Ausserdem sollen Geldgeber durch fralsche Angaben zu Investitionen in Großbordelle verleitet worden sein. Unter der Leitung des LKA durchsuchten am Sonntagabend Einsatzkräfte zeitgleich vier Großbordelle, fünf Geschäftsräume, 28 Wohnungen und 14 Fahrzeuge in sechs Bundesländern sowie in Österreich, Bosnien und in Rumänien.

Drei Männer und zwei Frauen im Alter von 21 bis 49 Jahren wurden festgenommen. Die Durchsuchungen und Festnahmen erfolgten im Zuge eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Abteilung Organisierte Kriminalität, wegen des Verdachts des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, der Zuhälterei und des gewerbsmäßigen Betrugs. Am Einsatz waren bundesweit über 900 Polizeibeamte der Landes- und Bundespolizei, darunter auch Spezialeinheiten und mehrere Staatsanwälte beteiligt. Der Einsatz erfolgte in enger Kooperation mit den österreichischen, bosnischen und rumänischen Strafverfolgungsbehörden.

Das teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Bereits seit Jahresbeginn ermitteln die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Schleuser (GES), eine besondere Ermittlungseinheit, bestehend aus Beamten des LKA und der Bundespolizeidirektion Stuttgart, gegen 15 Beschuldigte im Alter von 21 bis 70 Jahren. Mehrere Männer und Frauen stehen im Verdacht, junge Frauen unter 21 Jahren der Prostitution zugeführt zu haben. Dabei benutzten sie auch die sogenannte Loverboy-Methode. Hierzu wurde den jungen Frauen die große Liebe vorgegaukelt. Für eine gemeinsame Zukunft sollten sie ihren Geliebten durch die Ausübung der Prostitution aus vorgetäuschten finanziellen Schwierigkeiten helfen.

Aber auch durch Gewaltandrohung wurden die unter 21-Jährigen gefügig gemacht und zur Fortsetzung der Prostitution gezwungen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen werden mehrere der 15 Beschuldigten der rockerähnlichen Gruppierung United Tribunes aus Stuttgart und Bosnien zugeordnet. Ihnen wird vorgeworfen, für die Rekrutierung und Überwachung der jungen Frauen verantwortlich gewesen zu sein. Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen besteht ferner der Verdacht, dass Geldgeber unter Vortäuschen falscher Tatsachen zu Investitionen in die Großbordelle verleitet wurden. Die so erlangten Gelder sollen nicht nur für die FKK-Clubs, sondern auch für private Zwecke verwendet worden sein.

Bei den Durchsuchungen wurde umfangreiches Beweismaterial, darunter eine Pistole, Bargeld, Computer, Datenträger und Geschäftsunterlagen sichergestellt.

Die Festgenommenen werden im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt.

In folgenden Bundesländern und Staaten wurde durchsucht:

Baden-Württemberg: 13 Objekte in Stuttgart, drei Objekte im Landkreis Esslingen, zwei Objekte im Landkreis Ulm, ein Objekt im Rhein-Neckar-Kreis und ein Objekt im Landkreis Schwäbisch-Hall

Bayern: zwei Objekte in Nürnberg Hessen: fünf Objekte in

Frankfurt Nordrhein-Westfalen: ein Objekt in Köln

Saarland: zwei Objekte in Saarbrücken Sachsen: ein Objekt in Dresden

Österreich: zwei Objekte in der Steiermark und ein Objekt in Tirol

Bosnien: ein Objekt im Kanton Una-Sana

Rumänien: zwei Objekte im Kreis Suceava

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