Senioren lernen das Internet kennen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen-Derendingen:

Senioren lernen von Schülern den Umgang mit dem Internet

Stand: 19.02.14 15:52 Uhr

E-Mails checken, auf Facebook gehen, im Netz eine Reise buchen, Online Shopping und Online Banking – das Internet bestimmt immer mehr unseren Alltag. Doch Menschen, die nicht damit groß geworden sind, tun sich mit der rasanten Entwicklung immer schwerer. Im Tübinger Stadtteil Derendingen gibt es jetzt alle 14 Tage ein Internetcafé für Senioren. Dort lernen sie, wie sie mit den neuen Medien umgehen – und zwar von Schülern.

Für viele sind es die ersten Gehversuche im Internet, andere haben schon erste Erfahrungen gesammelt: Aber die Teilnehmer von „Kaffeeklatsch.de“ haben eins gemeinsam: Sich online zu bewegen – das ist für sie noch Neuland. Das aber soll sich ändern.
 
Gerald Bald möchte das Internet unter anderem dazu nutzen, Fotos heunterzuladen. Robert Manz möchte vor allem wissen, wie man sich davor schützen kann, unabsichtlich Online-Verträge abzuschließen, und Karin Metz fühlt sich alt, wenn sie hört, wie sich ihre Kinder über das Internet unterhalten. 
 
Aber nicht nur die Senioren lernen, sondern auch ihre Lehrer – die Schüler der Walter-Erbe-Realschule in Tübingen. Das ganze ist nämlich ein Projekt der Juniorfirma „Schüler für Senioren“. Und die soll die jungen Menschen auf den Berufsalltag vorbereiten.
 
Die Schüler sollen verstehen, was eine Firma ist, was nach der Schule passiert und ob sie sich in einem Bereich engagieren können, der zu ihnen passt. So jedenfalls das Ziel der Juniorfirma laut ihrer Lehrerin Eva Pfeffer.
 
Da lag das Internet natürlich nahe. Denn für die Schüler es ist ein ganz selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Da haben die Senioren noch aufzuholen. Doch sie lernen schnell – und nach Ansicht der Jugendlichen sind sie gute Schüler. Zumindest bessere als die Mitarbeiter, also die Schüler selbst, weiß der Abteilungsleiter IT Ricardo Lo Giudice. "Mit ihrem Wissen wollen sie nicht bei null anfangen, und da gibt es immer Wissenslücken, und man weiß nicht, wo man anfangen soll."
 
Bei den Senioren dagegen könne man bei null anfangen. Und Geschäftsführerin Maren Thomma fügt hinzu: "Weil das einfach gute Lerner sind. Die hören viel zu und sagen, wenn sie was nicht verstehen."
 
Das Ziel der Schülerfirma: Das Miteinander von Jung und Alt zu fördern – und der Spaß darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen.
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