Postkarten von der Front | Bildquelle: Stadtarchiv Esslingen, Daniela Wolf

Esslingen:

Veranstaltungsreihe "52 x Esslingen und der Erste Weltkrieg": Erste Kriegsweihnacht: "Vom fernen Osten beste Grüße"

Stand: 30.11.14 23:54 Uhr

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "52 x Esslingen und der Erste Weltkrieg" wird am Dienstag, 2. Dezember 2014 im Stadtmuseum im Gelben Haus, Hafenmarkt 7 in Esslingen, ein neues Objekt präsentiert. Um 18 Uhr hält Christine Beil, Historikerin und Spezialistin für den Ersten Weltkrieg, einen Kurzvortrag über Postkarten von der Front. Der Eintritt ist für diese Veranstaltung frei; das Objekt ist anschließend bis Ende Dezember im Stadtmuseum ausgestellt (Besichtigung des Objekts des Monats kostenlos).

"Für die liebenswürdige Weihnachtsüberraschung sende ich Ihnen meinen herzlichsten Dank mit u. sende Ihnen vom fernen Osten beste Grüße", so schrieb am 29. Dezember 1914 ein Esslinger auf einer Ansichtskarte aus Thorn. Diese Karte gehört zu einem Konvolut von drei Briefen und 100 Postkarten aus dem Bestand des Esslinger Militärvereins, das im Stadtarchiv Esslingen aufbewahrt wird.

Die Dankespostkarten der Esslinger Militärvereinsmitglieder sind eine eindrückliche Momentaufnahme aus dem ersten Kriegsjahr. Keineswegs waren die Soldaten an Weihnachten siegreich wieder zuhause, wie man erwartet hatte. Die Daheimgebliebenen mussten ohne sie feiern. Wie die Soldaten und Daheimgebliebenen damit umgingen, berichtet Christine Beil in ihrem Vortrag.

Die Reihe ?52 x Esslingen und der Erste Weltkrieg? ist ein historisch-kulturelles Langzeitprojekt. Stadtarchiv und Stadtmuseum präsentieren viereinhalb Jahre lang ? entsprechend der Länge des Ersten Weltkriegs von 52 Monaten ? Monat für Monat ein Objekt oder eine Objektgruppe zu den verschiedensten Aspekten des Krieges aus Esslinger Perspektive.

Durch die lange Dauer des Projektes von 52 Monaten kann man die für die Zeitgenossen unerwartet lange Dauer des Ersten Weltkrieges nachempfinden.

Darin liegt das Besondere des Esslinger Ansatzes, das ihn von anderen Projekten des Jahres 2014 unterscheidet: Dass die Dauer und langlebige Zähigkeit dieses Krieges einen entscheidenden Stellenwert darstellen. Die Themenvielfalt deutet an, wieweit sich große Politik und Weltkrieg im Alltag einer deutschen Stadt weit hinter der Front niederschlagen, wie die Themen und Probleme sich teilweise banal darstellen, deswegen aber noch lange nicht leichter werden. Täglich erlebten die Menschen ein Wechselspiel zwischen propagiertem, heroischem Kampf und massiver Verelendung.

 

WERBUNG:



Seitenanzeige: