Friedrich-List-Denkmal | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Vordenker mit Zivilcourage: Zum Todestag von Friedrich List

Stand: 30.11.14 19:03 Uhr

Er war ein Visionär - Friedrich List, Begründer der Volkswirtschaftslehre und Vordenker des Deutschen Zollvereins. Und er gilt als einer der bedeutendsten Söhne der Stadt Reutlingen. Heute jährt sich sein Todestag zum 168. Mal. Seit 1863 legen Verantwortliche der Stadt an seinem Denkmal einen Kranz nieder.

Auch in diesem Jahr lag der Kranz der Stadt Reutlingen und des Reutlinger Liederkranzes für Friedrich List bereit. Die Stadt vertrat diesmal der erste ehrenamtliche Stellvertreter der Oberbürgermeisterin Andreas vom Scheidt. Er ging in einer kurzen Ansprache auf die Bedeutung des Ökonomen auch für die heutige Zeit ein. "Von Friedrich List können wir sehr viel im Hinblick auf Engagement und persönlichen Einsatz lernen", sagte vom Scheidt. \"Er hat seine Ideen sehr nachhaltig vertreten, hat dafür auch Nachteile in Kauf genommen, hat also in bestem Sinne mit Zivilcourage seine Ideen verfolgt."

Lists Ideen waren unter anderem der Wegfall der Zollgrenzen innerhalb Deutschlands. Dies führte zur Gründung des Deutschen Zollvereins 1834. Außerdem setzte er sich für die kommunale Selbstverwaltung und den Ausbau des Eisenbahnnetzes ein. Daneben war er ein bedeutender liberaler Politiker und Wirtschaftswissenschaftler."Seine Wirtschaftstheorien sind auch heute noch aktuell", so vom Scheidt."Das zeigt ja, dass die Fachwissenschaft aus Industrie und Wirtschaft sich heute wieder sehr intensiv mit den Theorien von Friedrich List befasst und sich Lösungen erarbeitet auf der Grundlage seiner Theorien."

Im August jährte sich Friedrich Lists Geburtstag zum 225. Mal. In seiner Geburtsstadt Reutlingen Anlass, das Jubiläum entsprechend zu begehen - mit zahlreichen Veranstaltungen von Einzelpersonen und Vereinen wie beispielsweise dem Liederkranz. Höhepunkt des List-Jahres war ein international besetztes Fach-Symposium an der Hochschule Reutlingen.

Friedrich List setzte am 30. November 1846 in Kufstein in Tirol seinem Leben ein Ende. Laut Obduktionsbericht litt er an Schwermut – heute würde man sagen, an einer Depression.

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