Lufthansa-Flugzeuge | Bildquelle: pixelio.de - Rainer Sturm Foto: pixelio.de - Rainer Sturm

Deutschland:

Lufthansa-Piloten streiken zu Wochenbeginn - Passagiere können kostenlos umbuchen

Stand: 30.11.14 19:58 Uhr

Nach den vorerst gescheiterten Tarifverhandlungen ruft die Vereinigung Cockpit die Lufthansa-Piloten zum Streik auf. Knackpunkt ist vor allem das Thema Übergangsversorgung. Manager der Reisebranche sind empört.

Beteiligen sollen sich Piloten der Lufthansa Passage in ganz Deutschland. Der Ausstand beginnt am 1. Dezember 2014, 12:00 Uhr und dauert bis zum 2. Dezember 2014, 23:59 Uhr. Betroffen sind Flüge der Kurz- und Mittelstrecke sowie zusätzlich am 02. Dezember 2014 von 3:00 Uhr bis 23:59 Uhr auch Langstreckenflüge, ebenfalls deutschlandweit.

Zudem werden am 2. Dezember 2014 von 03:00 Uhr bis 23:59 Uhr auch die Piloten der Lufthansa Cargo AG zum Streik aufgerufen. Flüge der Lufthansatochter Germanwings sind von den Streiks nicht betroffen.

"Trotz aller Bemühungen um Kompromissvorschläge seitens der Piloten in mehreren Verhandlungsrunden seit Oktober" konnten die Konfliktpunkte laut Vereinigung Cockpit nicht gelöst werden. Der Konzernvorstand habe autokratisch entschieden, den Tarifvertrag Übergangsversorgung bei einer Nichteinigung komplett wegfallen zu lassen und läute damit einen radikalen Wandel in der bisherigen Führungskultur, auch hinsichtlich der gemeinsamen Gestaltung von Tarifbedingungen, ein.

"So wehren die Piloten sich mit diesen Streikmaßnahmen weiterhin entschieden gegen die Abschaffung ihrer Übergangsversorgung", betont die Vereinigung Cockpit.

Man bedauere die Unannehmlichkeiten für die Passagiere und fordere das Lufthansa-Management auf, "seine Blockadehaltung aufzugeben und, wie die Vereinigung Cockpit, seinen Beitrag zur Beilegung des Tarifkonflikts zu leisten".

Lufthansa bittet Fluggäste, sich vor Reiseantritt über den aktuellen Status ihres Fluges zu informieren. Fluggäste, deren Flüge gestrichen wurden, können vor Antritt ihrer Reise auf lufthansa.com unter "Meine Buchungen" den Status ihrer Buchung prüfen. Passagiere, deren Flüge stattfinden, sollten zusätzliche Zeit am Flughafen einzukalkulieren.

Bis zum Streikbeginn will die Lufthansa einen Überblick veröffentlichen, welche Flüge trotz des Streiks durchgeführt werden können. Die Flüge der Fluggesellschaften Austrian Airlines, Brussels Airlines, Germanwings, SWISS und Air Dolomiti (operated by OS, SN, 4U, LX, EN) sind nicht von dem Streik betroffen und werden laut Lufthansa flugplanmäßig durchgeführt.

Passagiere, die im Besitz eines Lufthansa/SWISS/Austrian Airlines oder Brussels Airlines Ticket für Flüge im Zeitraum von 12:00 am 01.12. bis um 23:59 am 02.12. von/nach/via Frankfurt, München und Düsseldorf sind, können einmalig kostenlos unter "Meine Buchungen" umbuchen. Für die Umbuchung innerhalb der Originaltarifs sind einige Bedingungen zu beachten. 

Unterstützung bietet auch das Lufthansa Service Center unter 069-86-799-799.

Der Travel Industry Club hatte seinem Ärger bereits während der Tarifverhandlungen Luft gemacht: Die Manager der Reiseindustrie fordern die Bundesregierung auf, die Streikmöglichkeiten für Piloten und auch Lokführer einzuschränken. Nach einer Umfrage durch den Travel Industry Club seien die Entscheider der Reisebranche überzeugt, dass das Image des Reiselandes Deutschland durch den Streik geschädigt werde.

Dirk Bremer, President des Travel Industry Club: "Das Votum der Manager aus der Reiseindustrie könnte deutlicher nicht ausfallen. Bei allem Respekt vor der Tarifhoheit in Deutschland: Jetzt ist es an der Bundesregierung, entsprechende Vorkehrungen zu treffen und weiteren Schaden von unserem Land abzuhalten. Hier wird aktuell eine ganze Nation von zwei Gewerkschaften mit wenigen tausend Mitgliedern mit dem Ring durch die Nase durch die Arena gezogen."

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