Schmetterling: Rotes Ordensband | Bildquelle: BUND NRW, M. Hoffmann

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"Rotes Ordensband" - Schmetterling des Jahres 2015 verschwindet fast unbemerkt

Stand: 27.11.14 22:27 Uhr

Ein Schmetterling mit dem Namen "Rotes Ordensband" ist der Schmetterling des Jahres 2014: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die BUND NRW Naturschutzstiftung haben den Schmetterling, der auf lateinisch Catocala nupta heißt, zum Schmetterling des Jahres gekürt. "Aus vielen Gegenden Baden-Württembergs und Deutschlands verschwindet das Rote Ordensband aus der Familie der Eulenfalter fast unbemerkt", warnt BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch, "die offizielle Einstufung auf der Roten Liste als "gefährdet" scheint daher leider nur eine Frage der Zeit zu sein."

Die Raupen der Roten Ordensbänder ernähren sich von Weiden- und Pappelblättern. Sie leiden deswegen unter dem Rückgang von Auenwäldern sowie feuchten Laub- und Mischwäldern, in denen Weiden und Pappeln häufig vorkommen. Förster pflanzen außerdem für Hybridpappeln meist Eschen, Eichen und Erlen nach, da deren Holz besser verkäuflich ist als das Holz von Schwarzpappeln oder Weiden.

Rote Ordensbänder sind von Mitte Juli bis Anfang Oktober nachts unterwegs. Doch manchmal, vor allem wenn es schwül und warm ist, kann man die Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von bis zu 80 Millimetern auch tagsüber und in der Abenddämmerung beobachten. Im Ruhezustand sind sie perfekt getarnt:

Die Hinterflügel falten sie unter ihre grau-braunen Vorderflügel und verschmelzen optisch mit der Baumrinde. Naht ein Feind, zeigen sie blitzschnell ihre roten Hinterflügel. Die Farbe erschreckt den Angreifer, und der Falter kann flüchten.

Der BUND und die BUND NRW Naturschutzstiftung küren seit 2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und Bedrohung der bunten Flugkünstler und den Verlust der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen.

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