Die Arbeitsgruppe tagte vor wenigen Tagen im Weingut „Lutz" in Oberderdingen im Landkreis Karlsruhe. Bei der Begrüßung hob Dr. Ulrich Roßwag, Abteilungspräsident im Regierungspräsidium Karlsruhe, hervor, dass die Badische Weinstraße als Leitlinie für alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Wein nunmehr mit Leben erfüllt werden muss. Hierzu sind Impulse aus der Region nötig. Dafür soll die Arbeitsgruppe mit den maßgeblich Beteiligten Motor und Ideengeber sein.
Dem Regierungspräsidium war es mit Unterstützung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) Baden-Württemberg gelungen, im Rahmen eines Werkvertrages die ehemalige Badischen Weinkönigin Katharina Zimmer mit der Erarbeitung eines Konzeptes zu beauftragen. In ihrer Arbeit zeigte Katharina Zimmer deutlich auf, dass einerseits wesentliche Daten und Übersichten fehlen, was zwangsläufig zu einem Mangel an Informationen untereinander, aber auch für mögliche Besucher der Region führt.
Dieses Defizit müsse zwingend behoben werden. Ebenfalls sei auffällig, dass - zumindest den Unterlagen nach - manche weinbautreibende Gemeinde keine oder zu geringe Aktivitäten aufweist, um ihre Potenziale auszuschöpfen. Im Weiteren zeigt das Konzept Ideen und Anregungen für die anzustrebende Entwicklung auf, die ausgiebig diskutiert wurden.
Ergebnis dieses ersten Treffens war den Angaben zufolge, dass nach Wegen gesucht werden soll, um die noch offenen Punkte positiv zu entwickeln, hierfür jedoch Personalkapazitäten zur Verfügung gestellt werden müssen. Ziel ist auf jeden Fall, den Bekanntheitsgrad des „Kraichgaues" gerade in den nahen Städten zu steigern und auf die vielen Vorzüge dieser im Wortsinne „naheliegenden" und einfach zu erreichenden Region hinzuweisen.
Hierzu bedürfe es der Mitwirkung aller Beteiligten und der Nutzung aller Möglichkeiten, wie beispielsweise des 300. Stadtgeburtstages von Karlsruhe oder der Heimattage in Bruchsal. Neben vielen anderen Aspekten wurde als eine wichtige Maßnahme die Wahl von Bereichsweinprinzessinnen für den Kraichgau und die „Badische Bergstraße" gesehen.
Die jungen und fachlich versierten Damen können, so das Regierungspräsidium, diese Bereiche hochkarätig und mit hohem Identifikationswert repräsentierten: "Derzeit sind nur diese beiden Anbauregionen im Reigen der badischen Weinprinzessinnen nicht vertreten, was eine der Ursachen dafür sein könnte, warum diese beiden nördlichen Weinbaubereiche Badens zu wenig wahrgenommen werden."
Im Zuge des 60-jährigen Bestehens der Badischen Weinstraße wurde unter Koordination des Regierungspräsidiums Karlsruhe und Mitwirkung des Badischen Weinbauverbands, der Schwarzwald Touristik GmbH und den Tourismusvereinen Badische Bergstraße und Kraichgau-Stromberg die Verlängerung von Baden-Baden bis an die nördliche Landesgrenze vorgenommen.
Mit der so genannten „Kraichgauschleife" wurden die Gemeinden des Kraichgaues bis nach Eppingen eingebunden und damit auch eine baden-württembergische Weinstraße geschaffen, da sich in Oberderdingen die neue badische mit der bereits bestehenden württembergischen Weinstraße überlagert.
Im Gegensatz zu den Bereichen weit im Süden des Landes, führt die neue badische Weinstraße eben nicht nur durch Weinberge, sondern zeigt die Vielfalt der Landschaft des Kraichgaues und der Badischen Bergstraße. Neben den landschaftlichen Reizen bietet diese Region vielfältige kulturelle und architektonische Höhepunkte, ergänzt um qualitativ hochwertige Weine, die auf Grund der besonderen Bodenbeschaffenheit einen einzigartigen Charakter besitzen.
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