Weder Secusmart noch Blackberry wollten den Vorgang kommentieren. Das Bundesinnenministerium bestätigte die Informationen. Ein Sprecher teilte auf Nachfrage mit, dass "nachteilige Auswirkungen des Verkaufs auf die mobile Kommunikation der Bundesverwaltung ausgeschlossen werden" können.
Das Unternehmen Secusmart aus Düsseldorf gilt als Verschlüsselungs-Spezialist. Die Firma rüstet Blackberry-Handys mit eigener Krypto-Software aus, um sie abhörsicher zu machen. Eine Übernahme durch den kanadischen Blackberry-Konzern gilt als brisant, weil Secusmart auch die Bundesregierung mit Kryptohandys beliefert. In einem Rahmenvertrag, den neben Secusmart auch die deutsche Telekom mit der Regierung unterhält, ist ein Lieferumfang von bis zu 10.000 Geräten vorgesehen. Derzeit sind etwa 2500 Secusmart- und 600 Telekom-Geräte in Ministerien und Behörden im Einsatz. Allerdings sind die Telekom-Geräte in der Regierung offenbar wenig beliebt, weil sie langsam und schwer zu handhaben sein sollen. Die Telekom hatte im Oktober bestätigt, dass die zuständige Unternehmens-Tochter geschlossen wird. Der Liefervertrag mit der Bundesregierung gilt bis 2015. Von Seiten der Bundesregierung heißt es, sollte sich die Zusammenarbeit bewähren, seien weitere Aufträge denkbar.
Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass die kanadische Blackberry-Gruppe durch einen Kauf von Secusmart Zugriff auf eben jene Technik erhält, mit der sich deutsche Politiker vor Abhörangriffen schützen wollen. Gemeinsam mit Australien, Großbritannien, Neuseeland und den USA gehört Kanada zum so genannten Five-Eyes-Bündnis. Laut Dokumenten des US-Whistleblowers Edward Snowden tauschen diese Staaten besonders intensiv Geheimdienstinformationen untereinander aus.
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