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Freiburg:

Geld fließt von der Messe ins Stadion - Rothaus-Brauerei finanziert Freiburger Stadion-Bau mit 12,78 Millionen

Stand: 27.11.14 20:07 Uhr

27.11.2014. Die badische Staatsbrauerei Rothaus AG finanziert den Freiburger Stadion-Bau mit einem Betrag von 12,78 Millionen Euro. Das gaben heute der Freiburger OB Salonon und der Vorsitzender des Rothaus-Aufsichtsrats, Minister Bonde, bekannt. Die Rothaus-Brauerei finanziert die Millionen-Summe, indem sie ihre stille Beteiligung in gleicher Höjh am der Freiburger Messegesellschaft aufgibt, und sich stattdessen in der neuen Stadion-Gesellschaft in finanziell gleicher Höhe engagiert. Der Wegfall der Rothaus-Kapitalbeteiligung bei der Messe er­mögliche der Messe zugleich den Einstieg in die Entschuldung und schaffe Synergien durch die Fusion von bisher zwei Gesellschaften. Freiburgs OB Dieter Salomon sagte: Die gute und für Stadt und Brauerei erfolgreiche Partnerschaft soll dauerhaft beim Stadion-Projekt weiter geführt werden. Die Finanzierung des Stadions stelle sich damit als erheblich günstiger dar: Es ergebe sich ein geringerer Bedarf an Darlehen und außerdem eine Reduzie­rung der städtischen Bürgschaft.

Die Stadt Freiburg und die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG wollen ihre seit inzwischen 16 Jahren bestehende Partnerschaft und wirtschaftliche Zusammenarbeit fortsetzen und die bisher bei der „Objektträgergesellschaft Neue Messe Freiburg" bestehende stille Beteiligung auf die geplante Objektträgergesellschaft für den Bau eines neuen Stadions übertragen.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Staatsbrauerei Rothaus, Verbraucherschutzmi­nister Alexander Bonde, und Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon informieren über den aktuellen Stand der seit längerer Zeit laufenden Gespräche zwischen der Staatsbrauerei Rothaus AG, dem Bürgermeisteramt und der Messe Freiburg:

Die Gespräche haben zum Ziel, dass - vorbehaltlich des Ergebnisses des Bürgerentscheids am 1.Februar 2015 - die seit 1998 bestehende Stille Be­teiligung der Rothaus-Brauerei an der Objektträgergesellschaft der Neuen Messe beendet wird und die freiwerdenden Finanzmit­tel von ca. 12,78 Millionen Euro als Kapitaleinlage in die geplante Objektträgergesellschaft für das Stadion eingebracht werden. Als Termin der Umsetzung ist zwischen Rothaus und Stadt das Jahr 2019 vorgesehen.

Damit kann in Übereinkunft mit dem SC Freiburg für die Staats­brauerei Rothaus von der Option Gebrauch gemacht werden, die der Gemeinderat mit seinem Grundsatzbeschluss am 18.November entschieden hatte. Das Investitions- und Finanzie­rungsmodell für das neue Stadion sieht ausdrücklich neben der Sacheinlage des Stadiongrundstücks durch die Stadt und der Kapitaleinlage von mindestens 15 Millionen Euro des Sport-Club Freiburg (bei Verbleib in der 1.Bundesliga 20 Millionen Euro) auch die Beteiligungen Dritter vor.

Der Vorstand der Badischen Staatsbrauerei Rothaus, die Ge­schäftsführung der „Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe" (FWTM) als Betreiberin der Messe Freiburg, sowie das Bürger­meisteramt haben seit geraumer Zeit Gespräche mit dem Ziel aufgenommen, die bestehende stille Beteiligung auf die geplante OTG SC Stadion zu übertragen und damit wirtschaftliche Effekte für alle Beteiligten zu generieren.

Die Gespräche sind von Minis­ter Bonde als Vorsitzender des Aufsichtsrats begleitet und unter­stützt worden. Im Aufsichtsrat von Rothaus ist über das Konzept bereits entschieden worden; eine Behandlung im Aufsichtsrat der FWTM ist am 10.Dezember vorgesehen.

Vorteile für die Objektträger-Gesellschaft SC Stadion aus Sicht der Stadt Freiburg:

Die Stadt habe für den Bau des Stadions auf eine gute und be­währte Organisationsstruktur zurückgegriffen. Zur Finanzierung und zum Bau des eigentlichen Stadion-Bauwerks mit Nebenan­lagen wie Trainingsplätze sowie rund 900 der insgesamt vorge­sehenen 2.100 Parkplätze werde eine Objektträgergesellschaft SC Stadion gegründet, die in der rechtlichen Konstruktion der Objekt­trägergesellschaft entspricht, wie sie seit Ende der 1990er Jahre für den Bau und Betrieb der Messe besteht.

Die auf das Eröff­nungsjahr 2019 hochgerechneten Baukosten des Stadions seien auf 70 Millionen Euro kalkuliert. Der Betrag sei netto, d.h. ohne Umsatzsteuer, da die Objektträgergesellschaft vorsteuerabzugsberechtigt sei.

Nach bisherigem Stand sollen die Kosten wie folgt finanziert wer­den:

 

 

Die Einbringung einer stillen Beteiligung in dieses Finanzie­rungsmodell bedeute, dass die vorgesehene Kreditsumme um den Betrag von 12,78 Millionen Euro auf ca. 26 bis 31 Millionen Euro verringert werden kann, und in gleichem Maße sich auch die von der Stadt zu leistende Bürgschaft verringert. Somit wird sich die Finanzierung günstiger darstellen als bisher vorgesehen, mit der Folge, dass die vom SC zu leistende Pacht niedriger sein wird.

Die stille Beteiligung sei zu verzinsen. Hingegen entfalleeine Til­gung, da die Beteiligung der Badischen Staatsbrauerei keinen Kredit darstellt, sondern so lange als Kapitaleinlage in der Ge­sellschaft verbleibe, wie die Beteiligung vereinbart sei.

Für Rothaus sichere das Engagement als „Stiller" weiterhin auch langfristig eine verlässliche Zinseinnahme und biete über die bestehende Kooperation mit dem SC Freiburg weitere mögliche wirtschaftliche Vorteile über Werberechte oder in die Lieferung von Bier und anderen Getränken.

Die Badische Staatsbrauerei ist seit mehreren Jahren so genannter Premium-Sponsor des Sport-Club, hat im heutigen Stadion das Bierlieferungsrecht und ist auch als Werbepartner präsent.

Konsequenzen für die OTG Messe Freiburg aus Sicht der Stadt Freiburg:

Der Vertrag über die stille Beteiligung wurde den städtischen Angaben zufolge 1998 abgeschlossen und beinhaltete die Einbringung der Kapitaleinlage in die (damals in Bau befindliche Messe) über 25 Millionen DM, entsprechend 12,78 Millionen Euro. Die Verzinsung von anfangs 5 Prozent pro Jahr wurde nach und nach den sinkenden Zinsen angepasst. Aktuell leistet die OTG Messe Freiburg für die Rothaus-Einlage eine jährliche Zinszahlung in sechsstelliger Höhe. Die laufenden Verträge sehen eine frühestmögliche Beendigung der stillen Be­teiligung zum 31.12.2022 vor.

Bereits seit längerer Zeit sei es  jedoch erklärtes Ziel der Stadt als Gesellschafterin der OTG Messe Freiburg, die gute wirtschaftli­che Entwicklung der Messe zu einer nachhaltigen Entschuldung und damit Entlastung der Gesellschaft zu nutzen.

Die nunmehr zum Jahr 2019 vorgesehene Beendigung der stillen Beteiligung durch Rothaus passe in dieses Konzept: Sie schaffe durch eine Umfinanzierung zusätzliche Möglichkeiten der Tilgung mit dem Ziel einer frühzeitigeren und umfänglicheren Entschuldung. Die zügigere Reduzierung des Fremdkapitals bewirke damit einen für Stadt und OTG wirtschaftlich vorteilhaften Rückgang der Zins- und Darlehensrestbelastung.

Aus der neuen Finanzierungsstruktur ergeben sich aus Sicht der Stadt Freiburg weitere wirt­schaftliche Vorteile für die Messe bzw. die FWTM:

 

 

Im Ergebnis entstehen nach Darstellung der Stadt Freiburg aus dem Wechsel der stillen Beteiligung der Staatlichen Brauerei Rothaus von der OTG Messe zur OTG SC Stadion Vorteile für alle Beteiligten:

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