Welt-Aids-Tag | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Tübingen:

Gegen Vorurteile und für mehr Information - Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Stand: 27.11.14 20:58 Uhr

Seit 1988 gehört er zu den wichtigsten Gedenktagen für HIV und Aids - der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Er soll ein Zeichen der Soldidarität für die weltweit rund 34 Millionen Menschen sein, die HIV-positiv oder an Aids erkrankt sind. Aber auch die Präventionsarbeit spielt an diesem Tag eine wichtige Rolle. Laut dem Robert-Koch-Institut infizieren sich jährlich, allein in Deutschland, rund 3.200 Menschen mit dem HI-Virus.

2013 lebten rund 8.200 HIV-postitive oder an Aids erkrankte Menschen in Baden-Württemberg, so das Robert-Koch-Institut. Besonders erschreckend: geschätzt rund 1.300 von ihnen, wissen laut der Studie garnicht, dass sie HIV-positiv sind. Ein Umstand der nicht nur für sie selbst gravierende Folgen haben kann.

HIV und Aids – für viele, so die Aids-Hilfe Tübingen-Reutlingen, immernoch ein Tabu-Thema. Was wohl vor allem damit zu tun habe, dass das Virus in der Regel durch Sex übertragen werde. Die Folge: Vorurteile, Halbwissen und Fehlinformationen. Es kursierten noch immer Mythen, schildert Gitta Rosenkranz von er Aids-Hilfe Tübingen-Reutlingen, dass man sich übers Küssen infizieren könne. Oder dass es gefährlich sei aus einem Glas zu trinken oder die selbe Toilette zu benutzen. Zu diesen Fehlinformationen käme dann noch, dass HIV und Aids oftmals in Zusammenhang mit Drogenkonsum, Promiskuität, Homosexualität und anderen Sexualitäten gebracht werde.

Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember soll die Aufmerksamkeit der Menschen bewusst auf das Thema HIV und Aids lenken und über die Immunschwächekrankheit aufklären. Denn trotz medizinischer Fortschritte sterben auch heute noch Menschen an den Folgen von Aids. Der Welt-Aids-Tag, so Rosenkranz, sei zum einen für die Menschen, die in der Vergangenheit an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben seien. In diesem Jahr seien in den Kreisen Reutlingen und Tübingen, vier Menschen gestorben. Daneben sei auch die Diskriminierung noch immer ein großes Thema. Diese habe leider nicht abgenommen.

Die aktuelle Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2014, will der Angst vor HIV-Positiven und ihrer Ausgrenzung ganz bewusst entgegentreten. Wichtig außerdem: HIV ist in den westlichen Ländern heute kein Todesurteil mehr. mit der täglichen Einnahme von Medikamenten und einer gesunden Lebensführung kann ein HIV-Patient alt werden und weitestgehend normal leben. "Heute kann eine junge Frau die HIV-Infiziert ist, ganz normal in die Familienplanung gehen. Weil sie auf Grund der Medikamente, die schon während der Schwangerschaft eingenommen werden, so wenig Viren im Blut und im Vaginalsekret hat, dass sie auch das Kind während der Geburt – das ist ja die Hauptinfektionsgefahr fürs Kind, also Mutter-Kind-Transvision – garnicht mehr da ist. Also wir haben hier jetzt in Tübingen bei ner Schwerpunktpraxis über 40 gesunde Kinder von HIV-Positiven Müttern. Und das ist ja ein toller Erfolg", erzählt Gitta Rosenkranz.

Die Aktionen rund um den Welt-Aids-Tag starten am Samstag um 10 Uhr in Tübingen mit einem Infostand auf dem Holzmarkt. Noch mehr Infos zu den Aktionen rund um den Welt-Aids-Tag in Reutlingen und Tübingen gibts unter: www.aidshilfe-tuebingen-reutlingen.de

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