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Augsburg:

"Junge Menschen stark machen" - Adveniat will in Lateinamerika Bildungsprojekte unterstützen

Stand: 30.11.14 08:54 Uhr

Die bundesweite Advents- und Weihnachtsaktion Adveniat stellt in diesem Jahr unter dem Motto "Ich will Zukunft!" die Situation junger Menschen in Lateinamerika und der Karibik in den Mittelpunkt.

Adveniat wolle sich dafür einsetzen, "dass junge Menschen in Lateinamerika die Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben" erklärt Adveniat-Hauptgeschäftsführer Prälat Bernd Klaschka.

36 Prozent der Bevölkerung in Lateinamerika und der Karibik sind laut Klaschka jünger als 20 Jahre. "Sie wollen die Chance auf eine gute Bildung, einen festen Arbeitsplatz und ein selbstbestimmtes Leben ergreifen." Doch leider seien viele von ihnen aufgrund von Armut, Gewalt, mangelnden Bildungsmöglichkeiten und Arbeitslosigkeit von Anfang an chancenlos. Dagegen wende sich die katholische Kirche: "Sie ist der Option für die Jugend verpflichtet und möchte junge Menschen stark machen", sagte der Hauptgeschäftsführer. Kirchliche Maßnahmen in Lateinamerika von, für und mit Jugendlichen könnten mit den drei Adjektiven "handfest, fromm, nah" bezeichnet werden. Klaschka zeigte sich davon überzeugt, dass die Antwort auf die Herausforderungen in den Jugendlichen selbst stecke. Deshalb fördere Adveniat Projekte, "die ihrer Persönlichkeitsentwicklung dienen, die junge Leute befähigen, ihre Welt zu verstehen, sich auszudrücken und sich in die Politik einzumischen". Ein weiterer Förderschwerpunkt sei berufliche Aus- und Weiterbildung.

"Bildung ist die Grundlage für eine gute Zukunft", betonte auch Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa. Deshalb engagiere sich das Bistum unter anderem durch die Trägerschaft von 38 katholischen Schulen zwischen dem Allgäu und dem Nördlinger Ries - aber auch über die Bistumsgrenzen hinaus: "Durch zahlreiche Projekte haben wir in den letzten Jahren immer wieder die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas und der Karibik durch Aktionen und Spendengelder unterstützt und werden dies auch weiter tun." Die Eröffnung der bundesweiten Adveniat-Aktion mache Weltkirche im Bistum Augsburg erfahrbar. In mehr als 20 Begegnungen in Pfarreien, Schulen und kirchlichen Einrichtungen des Bistums könnten Gläubige zwischen dem 26. November und 1. Dezember in Kontakt kommen mit den beiden Aktionsgästen, Weihbischof Gregorio Rosa Chávez aus El Salvador und Padre Juan Goicochea aus Peru. "Aus erster Hand können sie sich dabei über deren Einsatz für die Jugend in Lateinamerika informieren", sagte Bischof Zdarsa und hieß die Gäste aus Lateinamerika herzlich willkommen.

Dass die Hilfe für junge Menschen im mittelamerikanischen Land El Salvador überlebenswichtig ist, beschrieb Weihbischof Gregorio Rosa Chávez eindrücklich. Sein Land sei einer "neuen Art des Krieges" ausgesetzt, der jedes Jahr Tausende von Todesopfern fordere, vor allem junge Menschen. Die Täter sind laut Weihbischof Rosa Chávez ebenfalls meist Jugendliche, die den Jugendbanden, den so genannten Maras, angehörten und teilweise sogar in das organisierte Verbrechen oder den Drogenhandel verstrickt seien. "Dieser Konflikt macht es vielen Kindern und Jugendlichen unmöglich, in die Schule zu gehen beziehungsweise sich ohne Angst auf den Straßen der Städte zu bewegen", sagte der Weihbischof von San Salvador auf der Pressekonferenz. In der Kirche El Salvadors gebe es viele Initiativen für junge Menschen, vor allem im Bereich der Gewaltprävention. "Wir sind aber auch bei der Wiedereingliederung derjenigen tätig, die der Gewalt absagen und bereit sind, ein neues Leben als Männer und Frauen des Friedens zu beginnen." Zudem sitze die Kirche auch mit am Tisch des Nationalen Rats zur Sicherheit und zum friedlichen Zusammenleben der Bürger. "Denn nur gemeinsam werden wir den so dringend benötigten Frieden erlangen können."

"Bei all unseren Bemühungen und Anstrengungen sind wir aber nicht alleine. Seit mehr als 50 Jahren begleitet uns in einzigartiger Weise die katholische Kirche Deutschlands durch Adveniat", sagte Rosa Chávez. Dabei handele es sich keineswegs um eine bevormundende Hilfe, "denn von Anfang an war es für diese verdienstvolle Institution ganz klar, dass es sich um einen Austausch handelt". Das sei "wahre Solidarität" und das sei auch "der Geist der Weihnachtsaktion von Adveniat", sagte der Weihbischof. "Im Namen der Kirche, die ihren Glauben in den Ländern Lateinamerikas und der Karibik lebt, danke ich den deutschen Katholiken von ganzem Herzen für ihr Zeugnis, ihre Freundschaft und ihre finanzielle Unterstützung."

Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, steht für kirchliches Engagement an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Dazu arbeitet Adveniat entschieden in Kirche und Gesellschaft in Deutschland. Getragen wird das Werk von Hunderttausenden Spenderinnen und Spendern - vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Die Hilfe wirkt: Im vergangenen Jahr konnten rund 2.700 Projekte gefördert werden, die mit einer durchschnittlichen Fördersumme von 13.000 Euro genau dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Armen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.adveniat.de.

www.adveniat.de

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