Das dunkle Grün bringe die Bilder so richtig zum Leuchten, lobte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Neukonzeption des Diözesanmuseums. Und die thematische Anordnung entlang des Lebens Jesu lade die Betrachter zum Nachfragen ein: Was ist das Leben? Was macht uns zu Menschen?
„Chapeau! Das Werk ist gelungen!" so das Urteil des Ministerpräsidenten zur Neukonzeption des Diözesanmuseums. "Sie straft alle Lügen, die behaupten, ein Museum sei altbacken, zumal eines, das kirchliche Kunst präsentiert. Und es beweist: Ja, es geht, ja, man kann sakrale Kunst zum Sprechen bringen, ja, man kann die alten Kunstschätze mit unserer heutigen Zeit verknüpfen", so Ministerpräsident Kretschmann.
Das sei vor allem wichtig in Zeiten, die immer säkularer würden. In den vergangenen 15 Jahren sei der Anteil der Christen in Baden-Württemberg von 70 Prozent auf gut 50 Prozent gesunken. Gleichzeitig sei aber die Kultur des Landes christlich geprägt und voll von Kirchen und christlichen Kunstschätzen.
"Was aber passiert, wenn die Menschen verlernen, diese Kultur zu lesen und zu lieben? Was passiert mit unserer sakralen Kunst, wenn sie keiner mehr versteht? Was passiert mit uns?" fragt Kretschmann.
Bischof Dr. Klaus Krämer sagte, das Diözesanmuseum sei auf neue Weise zu einem attraktiven und faszinierenden Ort geworden, der die Kunst in einen fruchtbaren Dialog mit Christentum und Kirche bringe. "Wir stehen heute hier nicht mehr nur in einem Museum christlicher Kunst. Wir bewegen uns in einem Raum, an dem mannigfaltig erfahrbar wird, was es bedeutet, dass Gott den Menschen die Gabe der Kunst geschenkt hat", so Krämer.
Die Art und Weise, wie Menschen ein Museum erlebten und erkundeten habe sich in den vergangenen Jahren verändert und weiterentwickelt, so Bischof Krämer. Dem trägt auch die Umgestaltung Rechnung. "Der Hauptraum, in dem wir uns gerade befinden, wurde so umgestaltet und flexibilisiert, dass einerseits wichtige Bildtafeln aus der Sammlung dort ihren dauerhaften Ort haben, andererseits aber auch große Sonderausstellungen stattfinden können und auch moderne Kunst ihren Platz hat", sagte Krämer.
Möglich gemacht wurde die Sanierung durch ein Erbe in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Das Ehepaar Ulrich aus Tübingen hatte der Diözese das Geld zu dem Zweck vermacht, dass es dem Diözesanmuseum zugute komme.
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