Grauer Nebel hüllt das Universitätsklinikum in seinen Schleier. Nicht der beste Tag für die Photovoltaikanlagen auf dem Dach des HNO-Klinikgebäudes. Die meiste Zeit sieht das aber anders aus: 55.000 Kilowattstunden haben die Solarpaneelen in diesem Jahr bereits produziert. Eines der ersten Projekte, das im neuen Klimaschutzkonzept des Klinikums umgesetzt wurde, so Nachhaltigkeitsbeauftragter Golger Diemer
"Das Klinikum hat sich auf den Weg gemacht, nachhaltiger zu werden. Auch vom Vorstand stark unterstützt. Und dann haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, wie wir das auch wirklich gut erarbeiten und aufarbeiten können."
Auch in der klimafreundlichen Mobilität gibt es Fortschritte. Neue Ladestationen für E-Bikes direkt vor der Tür sollen Fahrradnutzung attraktiver und praktikabler machen. Auch ein neues Fahrradparkhaus mit mehr als 250 Stellplätzen ist in Arbeit. Und das ist erst der Anfang.
"Die Pläne für die nächsten drei Jahre sind im Wesentlichen die Maßnahmen, die wir im Klimaschutzkonzept entwickelt haben, auf Basis davon, was ist, was haben wir schon alles und was kann man tun," erklärt Diemer. "Und wir haben uns ganz allgemein ein Ziel gesetzt, bis 2030 10% unseres bilanzierten CO2s auf Basis 2022 zu reduzieren."
Manche Bereiche haben dabei schon mehr Fortschritte gemacht als andere. Die Ernährung, zumindest auf Personalseite, ist bereits umgestellt. Pflanzenbasierte Optionen sind allgemein verfügbar, die Anschaffung wurde CO2-optimiert, auch gesünder ist das Essen geworden. Andere Bereiche, wie die Materialwirtschaft, bleiben problematisch.
"Das trägt mit fast 60% am meisten bei zu unserem CO2-Ausstoß und ist gleichzeitig am schwersten zu bearbeiten, weil die Bewertung, wie viel CO2 stecken in den einzelnen Materialien, fast noch nicht vorhanden ist," meint der Beauftragte. "Man kann da wenig nach steuern."
Fehlende CO2-Werte sind leider nicht die einzige Barriere im Weg des Klimaschutzes. Wie bei den meisten Dingen ist Geld auch hier der wichtigste Faktor, bedauert Diemer.
"Teilweise gibt es auch Projekte, die einfach wirtschaftlich sind. PV-Anlagen rechnen sich, ein Batteriespeicher für Windstrom rechnet sich. Das ist leichter umzusetzen. Und manche Dinge können wir eben nicht angehen oder wüssten wie man es macht, weil einfach das Geld für Investitionen knapp ist und wir das auch in die Medizin selber stecken müssen und da die Nachhaltigkeit teilweise eben hinten anstehen muss leider."
Fördergelder sind verfügbar und werden genutzt. Doch für vieles reicht es einfach nicht. Daher versucht das Klinikum, seine Ziele realistisch zu halten. Und immerhin würden 10% bis 2030 am Ende einen Unterschied von 16.000 Tonnen CO2 bedeuten.
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