Außerdem wird untersucht, wie Betriebe mit DSM Erlöse erwirtschaften können, beispielsweise indem sie den Netzbetreibern gegen Entgelt den zeitweisen Zugriff auf ihre Anlagen ermöglichen.
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien müssen, so das Umweltministerium BW in einer Pressemitteilung, neue Wege gefunden werden, um Stromangebot und -nachfrage aufeinander abzustimmen. Denn an windstarken und sonnenreichen Tagen wird viel erneuerbarer Strom ins Netz eingespeist, bei Windflaute und Wolken steht davon wiederum nur wenig zur Verfügung.
Baden-württembergische Unternehmen aller Größen und Branchen können sich um eine kostenlose Teilnahme am Projekt bewerben. Informationen dazu stehen im Internet unter www.dsm-bw.de.
„Mehr Flexibilität bei der Stromabnahme hilft Schwankungen im Netz auszugleichen und vorzuhaltende konventionelle Kraftwerkskapazitäten zu reduzieren. Das trägt zur Integration erneuerbarer Energien in das Stromsystem bei und ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg der Energiewende", sagt Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller. „Zusammen mit der dena suchen wir Unternehmen, die Vorreiter für Demand Side Management werden möchten und bereit sind, vorbildliche Praxisbeispiele auf den Weg zu bringen."
Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, stellt die Vorteile von DSM heraus: „Die intelligente Steuerung des Stromverbrauchs in Unternehmen ist eine klassische Win-win-Lösung. Alle Beteiligten profitieren: Unternehmen erschließen neue Geschäftsfelder und Stromnetzbetreiber erhalten mehr Möglichkeiten, ihre Netze sicherer zu betreiben."
DSM: Stromverbrauch flexibilisieren, Netz stabilisieren
Die Idee hinter DSM ist folgende: Um die zunehmenden Schwankungen in der Stromproduktion auszugleichen, wird der Stromverbrauch gesteuert. Dazu können Unternehmen in großem Maße beitragen. Sie fragen verstärkt Strom nach, wenn gerade viel grüner Strom im Netz ist und reduzieren die Stromnachfrage, wenn nur wenig Sonne scheint oder Wind weht. Über Speicher- und IT-Lösungen ist dennoch sichergestellt, dass die Produktion stets im geplanten Umfang läuft.
Diese Steuerungsmöglichkeit können Unternehmen unter anderem den Netzbetreibern auf Auktionen am Regelenergiemarkt anbieten. Zugriff auf die sogenannte flexible Last erhält der Netzbetreiber anschließend über digitale Schnittstellen. Vergütet wird sowohl der Abruf einer Last als auch deren absichtliche Vorhaltung.
Der Einsatz von Demand Side Management ist noch relativ unerprobt. Bisher nehmen nur einzelne Betriebe mit flexiblen Lasten an Auktionen teil. Das Pilotprojekt in Baden-Württemberg wird hier wichtige Erkenntnisse liefern. Im Rahmen des Vorhabens sollen bis Ende 2015 die DSM-Potenziale von rund 100 teilnehmenden Unternehmen für eine Vermarktung analysiert werden. Dabei wird insbesondere der Einsatz flexibler Lasten als Regelleistung untersucht. Diese wird von Stromnetzbetreibern dazu genutzt, Stromerzeugung und -verbrauch aufeinander abzustimmen. Außerdem wird in dem Projekt analysiert, wie DSM sinnvoll in Energiemanagementsysteme von Unternehmen eingebunden werden kann, um Synergieeffekte zu nutzen und keine Doppelstrukturen aufzubauen.
Anhand der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden standardisierte Verfahren für die Anwendung von DSM entwickelt. Diese werden den Einsatz von DSM für Unternehmen und Netzbetreiber vereinfachen und wirtschaftlicher gestalten. Untersteller betont: „Als hoch industrialisierte Region möchten wir mit diesem Pilotprojekt die nötigen Impulse setzen, damit Demand Side Management möglichst schnell in energiewirtschaftlich relevantem Maßstab realisiert werden kann."
Weitere Informationen zum Projekt sowie Ansprechpartner für interessierte Unternehmen finden Sie unter
Bedeckt 5 / 6° C Luftfeuchte: 72% |
Stark bewölkt 5 / 7° C Luftfeuchte: 72% |
Bedeckt 4 / 5° C Luftfeuchte: 78% |