Die Wimsener Höhle in Hayingen. Ein unterirdischer Fluss, den Besucher nur im Boot erkunden können. Die Wasserhöhle gehört zu den größten Tourismus-Magneten im Landkreis Reutlingen. "Das war wirklich sehr beeindruckend, ich war noch nie in der Höhle drin, habe schon einiges darüber gehört über die einzig befahrbare Wasserhöhle Deutschlands und das war ein richtig tolles Erlebnis", sagt Christoph Ploß hinterher.
Aber zum richtig tollen Erlebnis gehört auch das Einkehren danach. Doch dazu braucht es eine gut funktionierende Gastronomie. Aber die sitzt immer mehr und immer öfter mit dem Rücken zur Wand. Der Reutlinger Bundestagsabgeordnete Michael Donth sagte: "Da gibt es keine Insolvenzwellen, da gibt es keine Ankündigungen wie bei den großen Unternehmen, sondern die machen einfach zu, und das stellen wir ja fest. Warum sind die Gaststätten so voll? Weil so viele geschlossen haben. Weil so viele zugemacht haben, der DEHOGA hat über 3.000 Gaststätten im letzten Jahr verloren, die einfach schließen."
Die Aussichten für die Branche sind also alles andere als gut. Und das bekommt Christoph Ploß bei seinen Gesprächen immer wieder zu hören. Auch schon am Abend zuvor, als er die AlbThermen in Bad Urach besuchte. Drei Themen brennen den Gastronomen besonders unter den Nägeln: zu viel Bürokratie, ein zu unflexibles Arbeitsrecht und eine zu hohe Mehrwertsteuer.
"Wir wollen im Herbst die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie auf den Weg bringen, damit gerade auch die Hotels und die Gastronomiebetriebe, die Lokale im ländlichen Raum gestärkt werden", so Ploß.
Auch beim Thema Bürokratieabbau kündigt Christoph Ploß Besserung an. Die neue Bundesregierung werde hier bei den Unternehmen für Entlastung sorgen. "Wir werden in den nächsten Monaten einige Streichungen auf den Weg bringen, wir werden Dokumentationspflichten abschaffen, und wir werden dafür sorgen, dass sich die Mittelständler, die Unternehmer wieder auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren können", so Ploß.
Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten ist eine weitere Forderung der Tourismusbranche. Gerade Events wie Hochzeiten und Familienfeiern passen nicht in den Acht-Stunden-Tag. "Wir haben ein Arbeitsrecht, das stammt teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert, als die meisten Menschen in Fabriken gearbeitet haben und Schichtbetrieb hatten, aber gerade mittelständische Betriebe, die brauchen nicht eine tägliche Höchstarbeitszeit, sondern, die verlangen völlig zu Recht eine wöchentliche Höchstarbeitszeit", so Ploß.
„Wir haben verstanden, und wir tun was." So die Botschaft, die Christoph Ploß für die Tourismus-Akteure mitgebracht hat. Was Ploß nach Berlin mitnimmt: Die Probleme und Wünsche der Tourismus-Branche sind von Flensburg bis Oberstdorf überall die gleichen.
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