Siegemund, die in der Weltrangliste deutlich hinter ihrer Gegnerin liegt, überzeugte durch ein taktisch variables Spiel. Mit flachen Bällen, zahlreichen Stopps und konsequenter Vermeidung von Grundlinienduellen brachte sie Keys früh aus dem Rhythmus. Die US-Amerikanerin wirkte ungewohnt fehleranfällig und konnte dem Spiel der Deutschen kaum etwas entgegensetzen. Auch im zweiten Satz bestimmte Siegemund das Geschehen. Nach drei vergebenen Matchbällen verwandelte sie schließlich ihren vierten Versuch zum Einzug in die Runde der letzten 16.
Im Achtelfinale trifft die Schwäbin am Sonntag auf Solana Sierra. Die Argentinierin steht bei ihrem Wimbledon-Debüt als Lucky Loser überraschend ebenfalls unter den besten 16. Siegemund hatte zuvor in der zweiten Runde bereits Leylah Fernandez, eine gesetzte Spielerin, aus dem Turnier geworfen.
Mit dem Erfolg gegen Keys ist Siegemund die letzte verbliebene deutsche Spielerin im Einzelwettbewerb. Parallel tritt sie in London auch im Doppel an – gemeinsam mit der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia – sowie im Mixed. Der Erfolg im Einzel kommt selbst für sie überraschend, zumal sie sich in den vergangenen Jahren vor allem als Doppelspezialistin einen Namen gemacht hat.
Siegemund ist mit ihrem Einzug ins Achtelfinale im Alter von 37 Jahren eine von nur wenigen Spielerinnen, die in diesem Alter bei Wimbledon so weit kamen. In der Open Era gelang dies zuvor lediglich fünf Spielerinnen: Billie Jean King, Martina Navratilova, Virginia Wade, Serena Williams und Venus Williams.
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