Cindy Holmberg, Cem Özdemir, Tobias Bernecker, Martin Uhlig | Bildquelle: RTF.1

Dettingen-Gsaidt:

Der Zug war pünktlich: Cem Özdemir besichtigte Stellwerk

Stand: 13.06.25 16:42 Uhr

Der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister und mittlerweile Kandidat um das Amt des Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg Cem Özdemir hat am Freitag das Stellwerk Dettingen-Gsaidt besucht. Özdemir kennt die unmittelbare Umgebung des Stellwerks schon seit seiner Zeit als kleiner Junge, als er seine Mutter in der nahegelegenen Papierfabrik besucht hatte. Doch das Stellwerk ist noch recht neu. Es regelt den Betrieb auf der Ammertalbahn und soll ab Ende des Jahres dafür sorgen, dass die Ermstalbahn im Halbstundentakt verkehren kann.


Es ist 10:19 Uhr am Bahnhof Dettingen-Gsaidt. Auf die Minute pünktlich fährt die Regionalbahn aus Tübingen am Bahnsteig ein. So viel Pünktlichkeit ist Özdemir gar nicht gewohnt. Denn der Grünen-Politiker ist des öfteren mit dem Zug unterwegs und hat da so einiges mitgemacht. 

"Als Bahnfahrer habe ich viel Erfahrung", so Özdemir, "weil ich die Strecke Berlin – Stuttgart regelmäßig fahre und damit auch die Verspätungen, so ist es halt, wenn die Verkehrsminister Dobrint, Scheuer, Ramsauer hießen, aber Schwamm drüber. Hier ist die Bahn ja gottseidank pünktlich. Und das zeigt, wir können das eigentlich, wenn man halt die richtigen ran lässt."

Zu diesen Richtigen zählt Özdemir auch Tobias Bernecker, Chef der Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Er übernahm die Führung im Stellwerk und stellte die Regionalstadtbahn als kleine, regionale Eisenbahn vor.

"Die Stärke der Ermstalbahn, die Stärke der Regionalstadtbahn kommt daraus, dass wir alles hier aus der Region heraus machen", so Prof. Bernecker, "dass wir es gemeinsam machen mit einem motivierten Team, dass wir bei der Ermstalbahn von einem Stilllegungskandidaten jetzt in 30 Jahren zu einer elektrifizierten Eisenbahn im Halbstundentakt gekommen sind, die von den Menschen angenommen wird, die Züge sind voll, die Fahrgastzahlen steigen, das ist einfach eine Erfolgsgeschichte."

Eine Erfolgsgeschichte, die hier, in Dettingen-Gsaidt, fortgeschrieben werden soll. Hier, in diesem Computerraum, kümmern sich die Fahrdienstleister um die Ammertalbahn, die gerade aber wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Ende des Jahres soll von hier auch die Ermstalbahn gesteuert werden, was jetzt noch von Metzingen aus geschieht. Gleichzeitig soll im Ermstal der Halbstundentakt eingeführt werden.

"Ja, das ist wirklich sehr beeindruckend", so Cem Özdemir. "Es ist State of the Art, wirklich High Tech, was hier zum Einsatz kommt, mehrfach gesichert, auch was Cyber-Angriffe angeht und dass von hier ja nicht nur die Ermstalbahn sondern auch die Ammertalbahn quasi mitgeführt wird, ist schon sehr beeindruckend."

Natürlich ist auch die Ermstalbahn nicht immer pünktlich. Immer wieder kommt es zu Verspätungen. Cem Özdemir will generell die Pünktlichkeit der Züge im Land verbessern, sollte er Ministerpräsident werden. 

Özdemir: "Also, das wichtigste vielleicht, dass nicht Parteibuchwirtschaft zählt, sondern Qualifikation. Wer was kann, eine gute Idee hat, da ist mir egal, in welcher Partei er ist, ob er überhaupt in der Partei ist, sondern sie sollen zum Zuge kommen. Das ist schon mal das eine, und das andere ist, dass wir nicht mehr die Bahn-Infrastruktur vernachlässigen. Wir haben jetzt mitgeholfen, dass die neue Regierung in Berlin das Sondervermögen, die Änderung der Schuldenbremse Geld zur Verfügung hat."

Aber jetzt müssen laut Özdemir die richtigen Weichen gestellt werden, damit das Geld auch dort ausgegeben werde, wo man es brauche. 

Zum Abschluss wurden Özdemir und Parteifreundin Cindy Holmberg noch auf eine virtuelle Reise geschickt. So konnten sie sich schon mal die neuen TramTrains der Regionalstadtbahn genauer anschauen.

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