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Baisingen / Rottenburg am Neckar:

25 Jahre Förderverein Synagoge Baisingen - Festprogramm rund um die ehemalige Synagoge Baisingen

Stand: 23.11.14 23:52 Uhr

Fast 400 Jahre lang lebten Juden in Baisingen bei Rottenburg am Neckar: Einige jüdische Familien, so die Familien Kahn, Kiefe oder Weil, wohnten über viele Generationen in dem Gäu­dorf. In dem kleinen Museum in der vielbesuchten Gedenkstätte wird an ihre Geschichte erinnert. Die ehemalige Synagoge in Baisingen ist ein besonderes Kulturdenkmal: 1784 erbaut, 1938 von den NS-Machthabern im Innern zerstört, danach als Scheune genutzt und 1988 von der Stadt erworben. Der Förderverein Synagoge Baisingen begeht dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum und hat das am heutigen Sonntag, 23. November 2014, mit mehreren Programmpunkten gefeiert.

In der Gedenkstätte befindet sich eine Museum: Der Nebenraum im Erdgeschoss und die Frauenempore dienen als Informationsbereich.

Dokumente zur Ge­schichte der Juden in Baisingen, zur Synagoge und zum jüdischen Friedhof werden ergänzt durch Funde aus der Genisa, der Schatzkammer zur Aufbewahrung ausgedienter hebräischer gottesdienstlicher Schriften in der Synagoge. So sind heute beispielsweise Thorawim­pel oder Taschenkalender vom Beginn des 18. Jahrhun­derts in dem Museum zu sehen. Vor allem aber soll in der Gedenkstätte die ganze Geschichte des Gebäudes – Synagoge, Schändung 1938, Nutzung als Scheune – sichtbar bleiben.

Vor 25. Jahren, am 27. Januar 1989, gründete sich der Förderverein Synagoge Baisingen, der die weitere Entwicklung maßgeblich vorantrieb. Nach längeren Überlegungen und Debatten wurde die alte Synagoge grund­legend, allerdings behutsam restauriert und im November 1998 als Gedenkstätte eröffnet. Das Konzept der Restaurierung wirkte auf­sehenerregend und brachte viel Anerkennung.

Von Anfang an und bis heute wird die Gedenk­stätte vom Förderverein ehren­amtlich betrieben. Der Verein betreut die sonntäglichen Öffnungszeiten, übernimmt Führungen durch die Synagoge und den jüdischen Friedhof.

Zu den bisherigen Aktivitäten zählen auch Sonderausstellungen, z.B. „Deutsche jüdische Soldaten" (2004) oder „Jüdische Religion" (2008). Die jährlich anlässlich der Progromnacht stattfindenden Gedenkstunden im November werden von Rottenburger Schulen gestaltet.

Ein besonderer Schatz der Gedenkstätte ist die im Jahr 2000 erworbene Laubhütte (Sukka) aus Baisingen, die kürzlich in den jüdischen Muse­en in München und Ber­lin zu sehen war.

Der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher begrüßte die Gäste. zu Beginn der Veranstaltung . Er ist gleichzeitig Vorsitzender des Fördervereins Synagoge Baisingen e.V.

Anschließend gab es eine Gesprächsrunde zum Thema "Von der Scheune zur Gedenkstätte - Entstehung, Arbeit und Zukunft des Fördervereins Synagoge Baisingen".

Mit  dabei waren Hubert Dettling,Geschäftsführer des Fördervereins; Adolf Hug, ehemaliger Ortsvorsteher; Dr. Fredy Kahn, Nagold und Dr. Winfried Löffler, OB a. D. und langjähriger Vereinsvorsitzender. Die Runde wurde von Willibald Ruscheinski moderiert.

Am Nachmittag folgte dann der Besuch des jüdischen Friedhofs und anschließend eine Führung durch die Gedenkstätte.

"Erinnerungen an das jüdische Leben - Gegenwart und Perspektiven" - Dieses Thema brachten anschließend Bernhard Purin, Direktor Jüdisches Museum München und Dr. Benigna Schönhagen, Direktorin Jüdisches Kulturmuseum Augsburg - Schwaben, den Gästen im Schloßsaal Baisingen nahe. Modieriert wurde die Tagung von Karlheinz Geppert, Kultuamtsleiter von Rottenburg am Neckar."

Als Gäste waren auch 12 Nachkommen von Baisinger jüdischen Familien geladen.

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