Inge Jens stellt Buch vor | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Inge Jens präsentiert Neuauflage ihres Buches "Die große, kleine Stadt"

Stand: 29.01.19 18:00 Uhr

"Hinter dem Jetzt das Gestern sichtbar machen, Vergangenheit und Gegenwart, "die Bescheidenheit - und Größe" - unter diesem Motto ist vor 33 Jahren das Tübingen- Buch "Die kleine große Stadt" erschienen, das längst ein vergriffener Klassiker geworden ist. Die Autoren Walter und Inge Jens wollten eine Beschreibung ihrer Stadt liefern, bei der durch Fotos zum einen das gegenwärtige Gesicht der Stadt eingefangen werden sollte - und in dem durch Texte die stummen "Steine zum Sprechen" gebracht werden sollten. Jetzt legt Inge Jens dasselbe Buch erneut vor - und präsentiert, was sich seither geändert hat. Eine Hommage an die altehrwürdige Uni-Stadt.

Auftritt eines intellektuellen Urgesteins: Inge Jens beim Tübinger Presseclub im SWR-Studio. Mit 88 Jahren hat die Journalistin, Autorin und Publizistin jetzt noch einmal eines ihrer und ihres verstorbenen Mannes Lieblingsbücher neu und überarbeitet auflegen lassen. „Die kleine große Stadt Tübingen", mit den Fotografien des Tübinger Fotografen Tilman Rösch. Die Neu-Edition hat er ins Rollen gebracht und besorgt: der Tübinger Verleger Hubert Klöpfer vom Klöpfer & Meyer-Verlag. Für ihn: das Urbuch der Stadt:  "Inge und Walter Jens sind damals richtig zurückgegangen in die Archive, Uniarchiv, Stadtarchiv. Das ist nicht die Weitertransportation eines Fremdenführer-Wissens, sondern es ist eine eine richtige Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte", so Klöpfer. 

Das Buch: wieder eine große Hommage an die Vielschichtigkeit der altehrwürdigen Unistadt: "Tübingen ist rein räumlich gesehen eine Kleinstadt, Tübingen ist aber, was seine geistige Bedeutung angeht, den meisten deutschen Großstädten überlegen", erklärt Inge Jens. Tübingen biete mit seiner Unterstadt gegenüber den Professoren in der Oberstadt, Gegensätze die stärker nicht denkbar seinen. Ein Jahrhundertealter Konflikt, und dennoch habe eine Seite nie ohne die andere sein können. Das habe sie fasziniert, so Jens.

Das Buch begibt sich fotografisch schwarzweiss auf die Suche nach dem Vergangenen, Historischen, das doppelgesichtig ins Jetzt hineinreicht – ein Jetzt, das sich auch in den letzten 30 Jahren zum Teil wieder verändert hat. Und es werde weiterentwickelt. Aber nicht ohne die Tradition ganz zu vergessen.  In Tübingen entstehe nichts ohne Rückgriff auf die Tradition. Diese werde allerdings weitergeführt, erklärt Inge Jens. Das zeige sich an der mittlerweile restaurierten Buchhandlung Heckenhauer, wo die verborgene Vergangenheit jetzt wieder zum Vorschein gekommen sei, so die Autorin.

Ein Hommage an die ihr zur Heimat gewordenen Stadt habe sie abliefern wollen, so Inge Jens. Und das wäre – da ist sie sicher – auch ganz im Sinne ihres verstorbenen Mannes gewesen.

 

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