Es geht kontinuierlich nach oben mit den Arbeitslosenzahlen. Gleichzeitig gehen die offenen Stellen zurück. Um knapp 16 Prozent im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Markus Nill, der Vorsitzende der Geschäftsführung: "Das Jahr 2024 war für uns herausfordernd, weil wir gemerkt haben, dass ab Mitte des Jahres '24 die Arbeitslosigkeit deutlich angestiegen ist, was vor allem daran lag, dass Unternehmen Menschen freigesetzt haben."
Freigesetzt heißt entlassen: Im Agenturbezirk waren mehr als 700 Menschen davon betroffen. Im Vergleich zu 200 im Vorjahr. Eine Verdreifachung! Und zwar quer durch alle Branchen. Und dieses Jahr werden es wohl noch mehr. Allein im Januar liegen schon 100 Anzeigen vor, also hundert Entlassungen.
Markus Nill: "Der Blick so in das Jahr hinein, jetzt '25 die ersten Anzeichen sehen so aus, dass wir uns darauf einstellen müssen, dass die Entwicklung, die ich gerade prognostiziert und aufgezeigt habe, auch weitergehen wird, und dass wir hoffen, dass wir im Frühjahr vielleicht auch so einen Trendbruch bekommen, dass wir nicht noch mit einer höheren Arbeitslosigkeit rechnen müssen."
Gleichzeitig ging es aber aufwärts mit den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen. Um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mehr Arbeitslose UND mehr Beschäftigte – wie passt das zusammen? Markus Nill: "Beschäftigung findet statt, auch wenn nicht unsere arbeitslosen Menschen davon im selben Umfang profitieren, weil einfach weiterhin Fachkräfte und Arbeitskräfte gesucht werden."
Bei der Kurzarbeit ist noch lange nicht das hohe Niveau der Corona-Zeit erreicht. Doch der Blick auf das vergangene Jahr zeigt: Die Zahlen steigen. Die Arbeitsagentur Reutlingen hatte im vergangenen Jahr mehr als 90 Prozent mehr Kurzarbeit-Ausgaben als im Jahr zuvor.
Neben der Agentur für Arbeit zogen auch die Jobcenter Reutlingen und Tübingen Bilanz über das vergangene Jahr – und das war nicht einfach. Markus Dick, Geschäftsführer des Jobcenters im Landkreis Reutlingen: "Es war so, dass wir zu Jahresbeginn eine kontinuierliche Steigerung der Menschen hatten, die bei uns im Haus Bürgergeld bezogen haben, ab dem Quartal 2 kam es dann zur Stagnation, Gott sei Dank, erfreulicherweise, zum Jahresende, was aber im Jahresverlauf durchaus üblich ist, kam es dann wieder zu einer Steigerung."
Das Jobcenter ist auch für Flüchtlinge zuständig. Und da gibt es eine gute Nachricht. Immer mehr Flüchtlinge wurden in Arbeit vermittelt. Der Job-Turbo zeige Wirkung. Markus Dick: "Der Jobturbo, mit dem wir uns seit relativ langer Zeit schon beschäftigen, soll einfach darum gehen, dass die Menschen, die mit Fluchthintergrund zu uns kommen und Bürgergeld beziehen, diese möglichst intensiv, schnell und qualifikationsadäquat zu betreuen, um sie möglichst schnell in Arbeit zu bekommen."
Das gelingt immer besser. Im vergangenen Jahr wurden prozentual mehr Geflüchtete in Arbeit integriert als Menschen ohne Fluchthintergrund.
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