Die Straßenmeistereien im Landkreis sind bereit für den Winter – auch in der Straßenmeisterei Eningen sind die Streufahrzeuge einsatzbereit für den Winterdienst, und auch das Salzlager ist bis zur Decke hin gefüllt.
Eningen muss gemeinsam mit der Straßenmeisterei Münsingen rund 700 Kilometer Straßen im Landkreis räumen – das entspricht ungefähr der Strecke bis nach Hamburg. Auch dieses Jahr mussten sie schon ausrücken – der erste Einsatz war am 14. November wegen heftigem Schneefall. Die verschiedenen Straßen werden dabei in einer bestimmten Reihenfolge geräumt.
"Zunächst einmal bedienen wir die besonders gefährlichen Stellen, die kennt man von der Fahrschule an dem Gefahrzeichen mit der Schneeflocke und dann natürlich die Bundesstraßen aufgrund der Verkehrsdichte und Verkehrsbedeutung, weiterhin die Steigungs- und Gefällstrecken und letztendlich Strecken, wo auch ÖPNV drauf ist" erläutert der Leiter im Bereich Bau und Betrieb beim Kreis-Straßenbauamt, Frank Söll.
Die Entscheidung, ob geräumt und gestreut wird, fällen die Mitarbeiter auf Basis der Wetterdaten vom Deutschen Wetterdienst. Ergänzend verwenden die Straßenmeistereien Glättemeldeanlagen und Webcams. Das Landesverkehrsministerium gibt vor, dass Bundes-, Landes- und Kreisstraßen an Werktagen von 6 bis 22 Uhr befahrbar sein müssen.
Trotzdem kommen immer wieder Stimmen von Verkehrsteilnehmern auf, die sich über nicht geräumte Straßen beschweren. Das hat aber seine Gründe:
"Es gibt die Vorgabe eines Routenumlaufs von 3 Stunden, das bedeutet die Zeit, bis ein Winterdienstfahrzeug wieder an die selbe Stelle kommt. Aber welche Schneemassen in dieser Zeit erfolgen können, das weiß jeder Hausbesitzer, der versucht, seinem Gehweg vor seinem Haus freizumachen" erklärt Söll.
Im Landkreis betrage die Zeit für einen solche Route nur rund zwei Stunden. Trotzdem seien flächendeckend gute Bedingungen nicht möglich – vor allem nicht, wenn es aktiv schneit. Viele Verkehrsteilnehmer hätten dafür jedoch kein Verständnis. Immer öfters würden der Respekt und die Rücksicht fehlen.
"Man hat so das Gefühl, dass der Respekt gegenüber unseren Einsatzfahrzeugen schwindet. Das bemerkt man an der Reaktion, dass die Fahrzeuge überholt werden, aber auch verbale Ausschreitungen gegenüber unserem Personal" so Söll.
Um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, sind die Straßenmeistereien jedoch auf die Mithilfe aller Verkehrsteilnehmer angewiesen. Sie bitten darum, die situative Winterreifenpflicht zu beachten und je nach Wetterlage längere Fahrzeiten einzuplanen. Weitere Informationen zum Winterdienst gibt es seit diesem September auf der neuen Website des Landkreises unter www.kreis-reutlingen.de/Landkreis/Mobilitaet/Strassenbetrieb.
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