Tag der offenen Tür Hochschule Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Roboter, Schnapsbrennen und Fahrzeugdesign - Hochschule lädt zum Tag der offenen Tür

Stand: 22.11.14 18:13 Uhr

Die Hochschule Reutlingen hat heute wieder zum Tag der offenen Tür eingeladen. Dabei gaben die fünf Fakultäten Angewandte Chemie, ESB Business School, Informatik, Technik sowie Textil & Design Einblicke in ihre Studienprojekte und ihre Arbeitsumgebungen. Die Besucher konnten an verschiedenen Stationen bei Experimenten zusehen, Vorträgen lauschen und sich persönlich beraten lassen.

Im Bereich der Angewandten Chemie konnten die Besucher zum Beispiel etwas über die Kunst des Schnapsbrennens lernen. Und die beginnt mit gärenden pürierten Früchten – der sogenannten Maische. Während des Gärungsprozesses wird der Fruchtzucker zu Enthanol, sprich Alkohol. 

Diese Maische werde dann erhitzt - so Prof. Dr. Reinhard Kuhn, Dozent für Biochemie und Bioanalytik. Dabei gehe der Ethanol, der ja früher siede als Wasser, in die Gasphase über. Und damit reiße er auch eine ganze Reihe von Aromastoffen mit. Und diese Aromastoffe, zusammen mit dem Ethanol, würden dann aufgefangen als Destillat. Dieses Destillat habe dann einen Alkoholgehalt von etwa 65 Prozent. Und den müsse man dann mit Wasser runterverdünnen auf zum Beispiel 40 bis 45 Prozent. Das ergebe dann einen Schnaps, den man in den Läden auch kaufen könne.

Im Chemielabor für kleine Entdecker durften Kinder selbst den Geheimnissen der Chemie auf den Grund gehen und beispielsweise erfahren, welche Flüssigkeiten welchen PH-Wert haben.

Weiter zum Fachbereich für Textil und Design. Dort gaben Studierende einen Überblick über ihr Studienfach "Innendesign von Fahrzeugen". Die Ausstattung beginnt mit einer Zeichnung, die anschließend mit einem Computerprogramm dreidimensional modeliert wird. Und dann gehe es laut Studentin Mercedes Tol noch weiter ins Clay. Da würde man dann ein dreidimensionales Modell aus Ton herstellen, im Maßstab 1:2. Und dann gäbe es noch den Bereich "Colour & trim", die Endphase. Da würde man dann die Materialien und die ganzen Muster auf das Modell "mappen", das man im 3D-Programm am PC entwickelt habe, und habe dann das ganzes Konzept.

Während es bei Textil und Design eher ums Aussehen geht, dreht sich bei der Technik nahezu alles um die Funktion. Eine Maschine sollte den Besuchern die vierte industrielle Revolution zeigen – in der Fachsprache: Industrie 4.0. Das sei eine Roboteranlage, die flexibel fertigen könne - so Prof. Dr.-Ing. Gerhard Gruhler, Vizepräsident Forschung. Das heiße, dass sie nicht nur Werkstücke einer Serie, sondern völlig unterschiedliche Werkstücke fertigen könne, die dann auch in völlig unterschiedlicher Reihenfolge übers Band kommen könnten.

Die Roboter würden sich selber einstellen, auf das, was sie zu tun hätten. Sie würden die Information aus Datenträgern einlesen und sich dann den Erfordernissen selbsttätig anpassen. Der Vorteil: Die Maschine kann nicht nur ein Teil über einen langen Zeitraum hinweg produzieren. Mit ihr könne man sehr schnell und flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren, die immer individueller werden würden. Mit der Demonstration wollen die Dozenten nicht nur Schüler ansprechen, die sich für das Thema interessieren, sondern auch Menschen aus der Industrie, die sich über die neueste Produktionstechnik informieren wollen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: