Oberamteistraße | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Richtfest für den Neubau in der Oberamteistraße

Stand: 14.11.24 14:25 Uhr

Seit einem knappen Jahr laufen die Bauarbeiten zum Neubau in der Oberamteistraße in Reutlingen. Das dort entstehende Gebäude soll maßgeblich zum Erhalt der historischen Häuserzeile 28 bis 32 beitragen. Unterstützt wird der Nebau durch das Förderprogramm des Bundes „Nationale Projekte des Städtebaus“. Am Mittwoch-Nachmittag war Richtfest.


Mit dem obligatorischen Richtspruch leiteten die Zimmerleute der Firma Holzbau Amann das Richtfest für den Neubau ein. Dieser hatte Aufsehen erregt und so kamen einige Interessierte zusammen, um sich die Holzkonstruktion einmal näher anzuschauen. Auch die Arbeiten rund um das Gebäude und die historische Häuserreihe schreiten voran. Baubürgermeisterin Angela Weiskopf erzählt: „Bisher wurde der historische Keller, der unter dem Gebäude ist, gesichert. Er wird Ausstellungselement sein, dort gibt es Sitzstufen. Wir haben insgesamt erhaltende Maßnahmen an den Altbauten durchgeführt und wir haben jetzt das Raumtragwerk aufgetragen, was dann eben auch die statische Sicherung der Gebäude gewährleistet".

Dem Raumtragwerk kommt also eine entscheidende Rolle zu: es soll die historischen Nachbarhäuser stützen. Diese stammen aus dem frühen vierzehnten Jahrhundert. In ihnen spiegelt sich ein Stück Stadtgeschichte wider. „Reutlingen hat baulich, in der Bauhistorie sehr gelitten. 1726 ist die Stadt zu 4/5 abgebrannt in einem verherendem Stadtbrand. Und die drei großen Luftangriffe am Ende des zweiten Weltkriegs haben ein übriges getan" so Oberbürgermeister Thomas Keck.

Die Häuserreihe gehört zu den ältesten zusammenhängenden Fachwerkhäusern Süddeutschlands – und die gelte es – mithilfe des Neubaus – zu erhalten, so der Oberbürgermeister. Nach dem Richtfest stehen bis zur Fertigstellung des Gebäudes aber noch einige Schritte an. „Der Neubau bekommt erstmal das Dach und der Giebel wird noch erstellt, auch in Holz. Und dann bekommt das Gebäude draußen eine Lattung und auf diese Lattung kommen diese Glasschindeln" so Weiskopf.

Die Hauptkomponente des Gebäudes, das Holz, wurde von der Firma Holzbau Amann verarbeitet. Als Experten im Bereich Holzbau haben die Zimmermänner hier ganze Arbeit geleistet. „Wir haben das Glück, dass wir mit der Firma Amann einen super Zimmermann haben, der auch die Komplexität dieser Knotenverbindungen, Knoten mit teilweise bis zu sechs Stäben, geometrisch so hinkriegt, dass es wirklich ästhetisch ist, also nicht nur funktioniert sondern auch super aussieht" sagt Ingmar Menzer von der wulf architekten gmbh.

Planmäßig soll das Gebäude im kommenden Jahr fertig sein. Neben seiner stützenden Funktion soll er der Stadt als Museumsforum und Veranstaltungsfläche dienen. Die Arbeiten an den Altbauten werden sich auf weitere zwei bis drei Jahre belaufen.

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