Die Stadt Reutlingen erhielt in der Kategorie „Öffentliche Verwaltung" den zweiten Preis für die feste Verankerung des „Vielfalt-Gedankens" in der Verwaltung. Das zeigt sich in einer gezielten Werbekampagne zur Gewinnung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung bei der Stadt und Förderangeboten zum Thema „kulturelle Vielfalt" für die eigene Mitarbeiterschaft und die eigenen Führungskräfte.
Die Preisverleihung fand in feierlichem Rahmen im Kleinen Kursaal in Bad-Cannstatt statt. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden alle mit einer von der Integrationsministerin signierten Urkunde ausgezeichnet. Die Erstplatzierten erhielten darüber hinaus eine „Vielfalts-Trophäe". Die Preise übergab Ministerialdirektor Prof. Dr. Wolf-Dietrich Hammann vom Ministerium für Integration Baden-Württemberg.
„Ziel des Wettbewerbs war es, gute Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg sichtbar zu machen. Die rege Beteiligung an unserer Auslobung zeigt, dass das Engagement für Jugendliche mit Migrationshintergrund im Rahmen der Ausbildung Konjunktur hat beziehungsweise bei vielen zu einem Teil der Unternehmenskultur geworden ist.
Auszubildende mit Migrationshintergrund gehören inzwischen zu einer multikulturellen Vielfalt im ganzen Betrieb dazu und sind fester Bestandteil einer erfolgreichen Wettbewerbs- und Zukunftsstrategie. Wir hoffen, dass die Konzepte und Strategien der prämierten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zum Nachahmen anregen und Impulse für eine gute, erfolgreiche Ausbildung für Migratinnen und Migranten geben", erklärte Gisa Haas, Geschäftsführerin der Werkstatt PARITÄT gemeinnützige GmbH im Rahmen der Preisverleihung.
Hansjörg Böhringer, Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, sagte: „Die Orientierung und die Perspektiven auf eine Berufsausbildung müssen für Migrantinnen und Migranten weiter gestärkt werden. Und nicht zuletzt braucht es verbesserte Rahmenbedingungen für die individuelle Förderung vor und während der Berufsausbildung, soweit junge Menschen mit Migrationshintergrund diese benötigen. Wir freuen uns sehr, dass Wirtschaft und Verwaltung bei uns in Baden-Württemberg bereits maßgebliche Schritte in diese Richtung unternimmt.
Böhringer sagte weiter: "Auch wir - der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - setzt seit 2008 die sogenannte „ Assistierte Ausbildung" im Rahmen des Projekts carpo gemeinsam mit der Diakonie um. Dort werden junge Menschen mit – teils erheblich -geminderten Teilhabechancen und Betriebe mit großem Erfolg individuell und umfassend dabei unterstützt, eine Berufsausbildung zu beginnen und zu bestehen. Die „Assistierte Ausbildung" nimmt dabei das Ausbildungsverhältnis als Ganzes in den Blick und stellt die vorhandenen Potenziale von jungen Menschen und von Betrieben in den Vordergrund."
"unge Migrantinnen und Migranten und deren Ausbildungsbetriebe würden nach seinen Erfahrungen in besonderem Maß von ihr" profitieren.
Die Jury setzte sich aus folgenden Vertreter/innen zusammen: Arbeitgeberverbände Baden-Württemberg, Baden-Württembergischer Handwerkstag, Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Baden-Württemberg, der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg, Handelsverband Baden-Württemberg, Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Landkreistag Baden-Württemberg, Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, Ministerium für Integration Baden-Württemberg, Ministerium für Wirtschaft und Finanzen Baden-Württemberg, Paritätisches Jugendwerk Baden-Württemberg, Städtetag Baden-Württemberg, Werkstatt PARITÄT gGmbH.
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