Rathausfassade Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Risse in der Rathausfassade: Restauratorin erstellt Kartierung

Stand: 04.06.24 16:19 Uhr

Die Fassade des Tübinger Rathauses ist vermutlich DAS Motiv auf dem Marktplatz. Doch wer bei der Fassade aus dem Jahr 1867 genauer hinschaut, entdeckt einige Risse.


An manchen Stellen ist die Fassade sogar schon etwas aufgeplatzt und an einem Punkt ist bereits Putz abgefallen. Deswegen erstellt eine Restauratorin jetzt eine sogenannte Kartierung der Rathausfassade.

"Das bedeutet, dass die Fassade abfotografiert wird und die einzelnen Schäden anhand von Plänen dokumentiert werden. So wird ein gesamtes Fassadenbild erstellt, anhand dessen wir erkennen können, wo sich welche Risse befinden und ob sie alt oder neu sind", erklärt Annette Schwieren, die Leiterin des Fachbereichs Hochbau und Gebäudemanagement.

Um die Kartierung anzufertigen, steigt die Restauratorin auf einen Hubsteiger, der sie auf die Höhe der zu untersuchenden Fassadenabschnitte bringen kann. Hinter der Fassade verbirgt sich eine mittelalterliche Fachwerkkonstruktion – und genau die kann ein Faktor dafür sein, dass die Fassade bröckelt: "Sie müssen sich das so vorstellen: Die Fassade hängt quasi vor der Konstruktion; und wenn sich die Konstruktion setzt, gibt es eine Bewegung zwischen der äußeren und der inneren Hülle. Dann kann die Fassade an dieser Stelle reißen", so Schwieren.

Auch thermische Auswirkungen im Inneren des Gebäudes, wie z.B. Wärme oder Feuchtigkeit, könnten eine Bewegung zwischen der inneren und äußeren Schicht auslösen. Den genauen Grund für die Risse kenne die Stadt aber noch nicht; der soll jetzt mittels Kartierung rausgefunden werden. Je nach Tiefe der Risse könnten sie im besten Fall äußerlich repariert werden. Falls das nicht geht, müssten eventuell einzelne Abschnitte ersetzt werden.

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