Politik und Wirtschaft im Dialog | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Politik trifft Wirtschaft: Drei FDP-Mitglieder auf der Achalm

Stand: 12.05.24 14:45 Uhr

Nicht zwei, sondern gleich drei Gäste der FDP begrüßten die Reutlinger Familienunternehmer am Dienstag auf der Achalm.


Mit von der Partie waren im Vorfeld der Wahlen am 9. Juni der baden-württembergische Spitzenkandidat für Europa, Andreas Glück, der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen, Rudi Fischer und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister, Prof. Helmut Haussmann. Glück sprach mit Blick auf die Europawahl von einer Schicksalswahl:

"Das sagt man immer vor der Europawahl, aber dieses Mal stimmt es auch tatsächlich. Wir haben eine ganze Reihe an neuen Aufgaben, die auf uns als Europäische Union zukommen" sagte er.

Dabei stehe – wie auch schon in der Vergangenheit – der Umgang innerhalb der EU auf der Agenda. Aus wirtschaftlicher Sicht spiele dabei vor allem die Entwicklung des Binnenmarkts eine Rolle.

"Neu dazu kommt jetzt die Frage: Wie wollen wir uns als EU in der Welt verhalten? Also wie werden wir zu dem starken internationalen Partner, den die Welt ohnehin schon in uns sieht? Und da gilt es eben, wirklich Nägel einzuschlagen. Es ist total wichtig, dass wir außenpolitisch stärker wahrgenommen werden. Da gilt es, sich wirklich bestmöglich aufzustellen" so Glück.

Eine große Verantwortung komme dabei auch Deutschland – als größtes europäisches Land – zu, findet Prof. Haussmann.

Laut IHK-Präsident Christian O. Erbe müsse sich aber gerade in wirtschaftspolitischer Hinsicht noch einiges tun:

"Ich glaube, die Politik muss Impulse geben und muss auch ein bisschen Aufbruchstimmung machen. Denn die Wirtschaft ist zwar von Fakten getrieben, aber auch von Emotionen. Das heißt, wenn man eine positive Grundstimmung hat, dann ist einfach mehr Dynamik da. Dann wird mehr investiert, und Investitionen sind wichtig" so der Unternehmer.

Rudi Fischer hebt in wirtschaftspolitischer Hinsicht vor allem einen mittlerweile fast altbekannten Punkt als Problem hervor: "In der Wirtschaftspolitik haben wir das Problem, dass wir im Moment Fachkräftemangel haben. Das wirkt sich wirklich auf die Produktivität aus bei den Unternehmen. Deshalb müssen wir schauen, wie wir Fachkräfte herholen nach Baden-Württemberg und somit die Wirtschaft ankurbeln."

Doch auch zu viel Bürokratie stehe einigen Prozessen im Weg. Diese müsse man Schritt für Schritt abbauen und dafür auch bereit sein, Strukturen aufzubrechen, findet Glück.

Haussmann stimmte dem im Großen und Ganzen zu. Dennoch nimmt er auch die Unternehmen in die Pflicht.

"Die Wirtschaft selbst muss auch performen, auch wenn die Bedingungen nicht optimal sind. Wir sind das größte Land in Europa und wir haben hier in der Region Top-Firmen wie Firma Erbe oder Firma Boss, und das sind Hoffnungen" sagte der ehemalige Bundeswirtschaftsminister.

Hoffnung und Selbstbewusstsein sei auch das, was es in Zukunft brauche, um die derzeitigen Probleme landes- bundes- und auch europaweit angehen und können.

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