Reutlingen erläutert Maßnahmen zur Innenstadtbelebung | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

16 Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt

Stand: 19.04.24 17:31 Uhr

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schließungen der Geschäfte haben den Innenstädten im ganzen Land zugesetzt. Auch Reutlingen war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Nach wie vor kämpft die Achalmstadt mit den Langzeitfolgen der Pandemie. Eine Thematik, die durch die Schließung zweier Gewerbe zusätzlich an Fahrt gewonnen hatte und mit der sich jetzt auch eine Wirtschaftsberatung aus Wiesbaden auseinander gesetzt hat.


Erst der Galeria-Kaufhof im Januar diesen Jahres und dann die angekündigte Schließung der Breuninger-Filiale. Zwei Meldungen, die das Thema Innenstadtbelebung in Reutlingen noch einmal angeheizt haben.

Grund genug für die Stadt, am Standort der zukünftigen Biosphären-Manufaktur – einem Teil des Plans zur Belebung der Innenstadt, über die geplanten Maßnahmen zu sprechen.

"Die Innenstadtproblematik ist seit langem ein Thema. Das hat jetzt noch einmal eine neue Qualität erlangt, dadurch dass Kaufhof Galeria geschlossen hat und Breuninger uns angekündigt hat, zum Jahresende in der 1A-Lage am Marktplatz schließen zu wollen" so Oberbürgermeister Thomas Keck.

Letzteres war mit der abnehmenden Attraktivität der Innenstadt begründet worden. Ein Argument, dass die Stadt nicht teilt.

Auch bei der ecostra GmBH sieht man eher eine Straffung des Vertriebsnetzes als Grund. Das Wiesbadener Beratungsunternehmen hatte sich in der jüngeren Vergangenheit mit der Reutlinger Lage befasst und schätzt diese an sich nicht schlecht ein.

"Gut steht man im Bereich der Standortstrukturen da, also: Wo sind die Sortimente verortet. Es wurden in der Vergangenheit offensichtlich wenig planerische Fehler gemacht, das heißt es wurden keine Einkaufszentren auf der grünen Wiese genehmigt" so ecostra-Geschäftsführer Dr. Joachim Will.

Doch gerade in der Stadtgestaltung habe Reutlingen laut Will noch Nachholbedarf. Als Grund für die angespannte Lage hebt er besonders den Online-Handel hervor.

"Reutlingen hat ein sehr weiträumiges, ländliches Einzugsgebiet – vor allem in Richtung Schwäbische Alb. Noch vor Jahren war es so: Wenn die Bevölkerung dort oben richtig einkaufen wollte, mussten die nach Reutlingen zum einkaufen, denn das war die Einkaufsstadt" so Will weiter.

Doch das ändere sich durch den Online-Handel. Reutlingen müsse deshalb umdenken und das eigene Angebot breiter aufstellen. Will nennt hier vor allem den Gastronomiebereich. Doch die Stadt geht noch weiter. Die ersten Maßnahmen – 16 genau genommen – stehen bereits fest.

"Also wir werden schauen dass wir die zweite Stunde in unseren städtischen Tiefgaragen generell kostenlos machen. Das reduziert die Parkgebühr z.B. in der Tiefgarage Rathaus, im Tübinger Tor oder der Stadthalle. Damit wollen wir erreichen, dass der Eindruck, den ich immer wieder habe aus Gesprächen, in Reutlingen sei das Parken so teuer in den Tiefgaragen, dass wir dem entgegen wirken" er läuterte der Reutlinger Finanzbürgermeister Roland Wintzen.

Außerdem soll es in Zukunft einen Ringbusverkehr um die Innenstadt geben, sodass der Bahnhof oder der ZOB aus allen Bereichen der Innenstadt schnell erreicht werden können. Eines sei aber trotz allem klar.

"Die Städte werden zukünftig ihr Antlitz verändern. Die inneren Lagen werden anders aussehen. Und das hat auch unser Fachmann Dr. Will von ecostra gerade erklärt. Es wird auch Straßen geben, die als Einkaufsstraßen nicht mehr funktionieren. Dazu muss man stehen, das ist so. Da ist niemand Schuld, das ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Und andere müssen wir halten und stärken. Und das tun wir" so Keck.

Deshalb ist der OB trotz allem guten Mutes, noch in diesem Jahr messbare Ergebnisse erzielen zu können.

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