Stephan Neher bleibt Oberbürgermeister von Rottenburg | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Stephan Neher bleibt Oberbürgermeister

Stand: 08.04.24 16:13 Uhr

Stephan Neher ist der alte und neue Bürgermeister der Stadt Rottenburg. Der CDU-Politiker setzte sich bei der Stichwahl am Sonntagabend letztendlich deutlich gegen den noch verbliebenen Gegenkandidaten Klaus Weber durch. Noch vor drei Wochen hatte der Amtsinhaber die absolute Mehrheit knapp verfehlt, jetzt ist die Entscheidung zugunsten von Neher gefallen.

Um 19 Uhr etwa brandete am Sonntagabend Applaus im Foyer des Rottenburger Rathauses auf. Die Leinwand zeigte zwar: Erst 37 von 38 Ergebnisse waren zu diesem Zeitpunkt ausgezählt, doch der Sieg war dem Amtsinhaber da schon nicht mehr zu nehmen. Für Neher selbst galt nach der Entscheidung in erster Linie eine altbekannte Sportlerweisheit.

"Ja, Hauptsache gewonnen, das ist natürlich das allerwichtigste. Klar hätte man sich ein deutlicheres Ergebnis gewünscht, aber ich glaube die erste Runde hat schon gezeigt, dass es in gewissen Ortschaften eine Polarisierung gab, und da muss man dran arbeiten. Aber wir wollen an diese erfolgreichen Jahre anknüpfen und zumindest ist das jetzt möglich" so Neher.

Genau 57,58 Prozent der Stimmen entfielen bei der Stichwahl laut dem vorläufigen Endergebnis auf Neher. Gegenkandidat Dr. Klaus Weber, der im ersten Wahlgang die zweitmeisten Stimmen erhalten hatte, kam dementsprechend auf 42,42 Prozent. Beim ihm herrschte trotz der Niederlage der Stolz über das Erreichte vor.

"Ich hätte natürlich gerne gewonnen, das ist ganz klar. Ich bin angetreten um zu gewinnen und habe gesagt 50,2 würden mir reichen. Aber ein Ergebnis von fast 43 Prozent, das erfüllt mich auch wirklich mit viel Freude und Stolz und das Grundgefühl ist dass die Demokratie profitiert hat" sagte er.

Etwa eine Stunde zuvor, als gerade die ersten Stimmen ausgezählt waren, zeichnete sich bereits ein Trend in Richtung Neher ab. Dieser verfestigte sich im Lauf der Auszählung dann Stück für Stück bis hin zur Entscheidung.

Ein sehr gut gefülltes Rathausfoyer zeugte derweil von großem Interesse der Bürger am Ausgang der Stichwahl, an der sich etwas mehr als 44 Prozent aller Wahlberechtigten beteiligt hatten.

Das Interesse dürfte auch deshalb so groß gewesen sein, da Neher im Vorfeld als Favorit galt und allein die Stichwahl schon eine Überraschung war. Mit verantwortlich dafür dürfte die Unzufriedenheit mehrerer Bürger über einige Entscheidungen gewesen sein, zum Beispiel bezüglich eines geplanten Windparks. Das zeigte sich auch bei der Stichwahl in Teilen. Neher nimmt aber aus der jüngeren Vergangenheit vor allem eine Sache mit.

"Mit allen im Gespräch zu bleiben. Ich glaube das haben wir schon auch in der Vergangenheit gemacht und das wollen wir auch weiterhin tun, auch wenn immer wieder behauptet wurde dass das nicht der Fall sei" so Neher.

Doch wie geht es jetzt weiter?

"Ich glaube wir sind da ja immer im Gespräch und wir betonen auch die Notwendigkeit, warum gewisse Themen gemacht werden müssen – so auch beim Windpark. Und das werden wir natürlich noch intensiv darlegen und argumentieren, in der Hoffnung dass wir den ein- oder anderen dann auch überzeugen" sagte Neher weiter.

Für Weber gilt für die Zukunft vor allem das Motto: Nach der Wahl ist vor der Wahl.

"Ich nehme ganz viele Anregungen mit – vor allen Dingen aus den einzelnen Ortschaften – wenn es um die Gemeinderatsarbeit geht. Wir haben jetzt vor dieser Wahl noch auf den letztmöglichen Termin hin die Bunte Liste gegründet, die sowohl im Kreistag und vor allen Dingen auch im Gemeinderat antritt. Und die Anliegen, die wir bisher schon hatten – also meine Unterstützer und ich – die werden wir auch zum Tragen bringen im Gemeinderat" erklärte Weber.

Doch nach einem langen Wahlkampf durfte – vor allem in den Kreisen von Stephan Neher – erst einmal gefeiert werden. Und los ging es damit direkt vor dem Rathaus auf dem Marktplatz, wo der OB – der jetzt in seine dritte Amtszeit geht – nach der Wahl empfangen wurde.

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