Neonröhren verbreiten im Probenstudio der Württembergischen Philharmonie ein eher schummeriges Licht. Den Musikern reicht das nicht aus. Sie installieren zusätzliche Lampen an den Notenständern. Beides zusammen verbraucht zu viel Strom, finden die Energiescouts. Man sollte stattdessen LED-Lampen einsetzen.
Die Energiescouts, das sind SchwörerHaus-Azubis, die in einer dreitägigen Schulung ausgebildet wurden. Ihre Aufgabe: Energiefresser zu finden. Johannes Schwörer, Geschäftsführer von SchwörerHaus, sagte, man zeige mit den Energiescouts, dass das Sparen gar nicht so schwer sei. Man sage meistens, man würde zwar gerne sparen, habe aber keinen Etat. Es gehe nicht. "Dann sieht man, wie man mit kleinen Dingen was erreichen kann und den Etat dadurch nicht sprengen muss", so Schwörer.
Beispiel: Die Heizungen sind zugestellt, haben außerdem noch Regler anstelle von modernen Thermostaten. Hier könne ein Austausch viel bewirken. Die Lüftung sei viel zu laut und ineffizient und ließe sich durch eine Klimaanlage ersetzen. Eine Investition, durch die man viel Geld sparen könne.
Cornelius Grube, Intendant der Württembergischen Philharmonie, sagt zu den Vorschlägen der Energie-Scouts: "Das sind viele, viele richtige Punkte, die wir auch schon immer angeschaut haben, aber es ist gut, dieses einfach noch mal von außen zu hören und vor allem natürlich auch mit dieser Kompetenz, den die Energiescouts mitbringen."
Aber die Energiescouts sind nur ein Teil der Zusammenarbeit zwischen der Württembergischen Philharmonie und SchwörerHaus. Die Klimapartnerschaft geht über ein Jahr, und in dieser Zeit sind noch andere Projekte geplant.
"Ein Projekt ist zum Beispiel ein Instrumentenbau oder Klanginstallationsbau", sagt Intendant Grube, "in Wettbewerb für Schulen mit recycletem Material, da können wir einfach mal sehen, wie ist das, welche Ideen, welche Kreativität kann man in diesem Bereich noch mit einbringen?"
Der Hintergrund: Die meisten Musikinstrumente sind aus Holz, binden daher CO2 – und das auf sehr lange Zeit. Somit trägt ein Orchester immer auch ein wenig zum Klimaschutz bei.
Geplant ist auch eine Baumpflanzaktion. Hier gilt es, der CO2-Produktion etwas entgegenzusetzen "und aufzuzeigen, dass man den Klimaschutz nicht nur dadurch erreichen kann, indem man was einspart, sondern auch dadurch erreichen kann, indem man sich vernünftig technologisch Gedanken macht", so Geschäftsführer Johannes Schwörer.
Das größte Thema für die Württembergische Philharmonie ist aber die Mobilität – und das auf mehreren Ebenen: "Unser Publikum, wir sind in einer ländlichen Region, kommt normalerweise mit dem Auto", so Intendant Cornelius Grube. Hier gelte es, ein Bewusstsein zu schaffen, den Öffentlichen Nahverkehr mehr mit einzubeziehen, "zumindest, wenn man aus Tübingen oder Reutlingen kommt."
Zudem ist die Württembergische Philharmonie selber ein Reiseorchester. An verschiedenen Orten zu spielen, das gehört zu ihrem Auftrag. Aber wie das Orchester zu diesen Konzertorten kommt, das so Grube, sei eine Diskussion, die man führen müsse und zum Teil schon führe.
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