Politik und Wirtschaft im Dialog | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Politik und Wirtschaft im Dialog

Stand: 29.01.24 17:09 Uhr

Bürokratie, Energiepolitik und der Fachkräftemangel - Was schon bei der CDU in der vergangenen Woche die bestimmenden Themen waren, diktierte auch die Gesprächsreihe „Politik und Wirtschaft im Dialog“ mit den Grünen. Bei der Veranstaltungsreihe, die von den Familienunternehmern und den jungen Unternehmern Reutlingen organisiert wird, waren diesmal die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministeriums, Franziska Brantner, und die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Beate Müller-Gemmeke zu Gast. Schauplatz wie immer: Das Reutlinger Hotel-Restaurant Achalm.


Es sind unruhige Zeiten für Wirtschaft und Politik. Das wurde auf der Achalm deutlich, als sich Beate Müller-Gemmeke, Franziska Brantner und weitere Vertreter an der langen Tafel im Hotel-Restaurant versammelt hatten. Mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage eine Überraschung, findet Brantner.

"Ich weiß nicht, wer nicht unruhig ist wenn er sieht, wie Kiew bombardiert wird oder was im Nahen Osten passiert. Das ist beunruhigend und ich glaube auch, dass es leider nicht so schnell weggeht. Das heißt zu versprechen, wir kommen in ein- oder zwei Jahren wieder in so schöne Zeiten wie wir sie vor ein paar Jahren hatten, wo wir Frieden wesentlich stärker in unseren eigenen Regionen hatten" sagte Brantner.

Und auch in Deutschland spüre man die Auswirkungen. Vor allem im Geldbeutel, denn zum Beispiel die Energiepreise seien schlicht gestiegen, auch wenn sie aktuell nicht mehr ganz so hoch seien wie noch in der jüngeren Vergangenheit.

"Wir sehen natürlich dass wir in einem Land sind, wo der Staat nicht mehr die Finanzen hat, die man jahrelang kannte. Da geht es jetzt darum, dass wir auch priorisieren und das bedeutet, dass man auch wieder mehr selber schauen muss, was kann ich eigentlich noch machen und wo kann ich noch einen Beitrag dazu leisten" so Brantner weiter.

Hier seien auch die Unternehmen gefragt. Wieder mehr riskieren laute die Devise, so Brantner, vor allem im Bereich der Unternehmensgründungen. Dabei stehe vielen die Bürokratie im Weg. Doch die Unternehmen haben noch mit einem weiteren Problem zu kämpfen.

"Da gibt es die Hürden einerseits mit der Bürokratie bzw. dem Arbeitskräftemangel. Also wie schaffen wir es, dass wir genug Menschen haben die bei uns arbeiten, die gut arbeiten und die qualifiziert sind" erläuterte Brantner.

Die landespolitischen Themen lassen sich aber auch auf die Region übertragen. Beate Müller-Gemmeke hofft trotz der schwierigen Lage auf etwas mehr Optimismus.

"Die regionale Wirtschaft ist natürlich genau wie bundesweit auch in der Situation drin. Das allerschlimmste ist, dass so eine Unsicherheit da ist, so eine Unzufriedenheit. Und ich würde mir ehrlich gesagt wünschen dass wir alle sagen: Wir schauen positiv nach vorne" sagte sie.

Doch was kann man tun? Neben den Unternehmen sieht Brantner auch bei der Ampelregierung eine Sache, die man besser machen könne: Sich weniger streiten und darüber reden wie es weitergehen könne.

Die Regierung habe die Verantwortung, in unruhigen Zeiten ruhig zu agieren, so Brantner weiter. Mit Blick auf die Unternehmen erfüllt sie Beate Müller-Gemmekes Wunsch und blickt trotz der schwierigen Zeiten hoffnungsvoll in die Zukunft. Denn sie treffe bereits jetzt viele Unternehmer, die neue Technologien entwickeln und deren Auftragsbücher voll seien.

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